# taz.de -- Hunger in Afrika: UN warnen vor Dürre-Folgen
       
       > In Äthiopien, Kenia und Somalia droht Millionen Menschen eine
       > Hungerkatastrophe. Frankreichs Präsident fordert ein Ende der Spekulation
       > an den Agrarmärkten.
       
 (IMG) Bild: Wenn nichts mehr wächst: Dürre in Kenia.
       
       ROM/BRÜSSEL epd/dpa | Vor den Folgen einer anhaltenden Dürre am Horn von
       Afrika hat die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO)
       gewarnt. Rund 8 Millionen Menschen seien in Dschibuti, Äthiopien, Kenia und
       Somalia auf Nothilfe angewiesen, nachdem Regenmangel erneut die Ernte
       ruiniert habe, teilte die FAO am Dienstag in Rom mit. "Bauern müssen in die
       Lage versetzt werden, sich an ein hohes Maß an Klimaschwankungen
       anzupassen", erklärte der FAO-Nothilfekoordinator für Ost- und
       Zentralafrika, Rod Charters.
       
       In Somalia ist den Angaben zufolge ein Drittel der Bevölkerung
       unterernährt, das sind etwa 2,5 Millionen Menschen. Die Lebensmittelpreise
       stiegen etwa in der Hauptstadt Mogadischu innerhalb eines Jahres um bis zu
       180 Prozent. Neben der Dürre sind dafür die seit Monaten anhaltenden
       blutigen Kämpfe zwischen der Übergangsregierung und islamistischen Gruppen
       ursächlich. In Äthiopien kostet Mais den Angaben zufolge bis zu 120 Prozent
       mehr als noch vor drei Monaten.
       
       Die FAO forderte, die Landwirte am Horn von Afrika müssten wegen der
       chronischen Dürre bei der Umstellung auf für Trockenland geeignetes Saatgut
       und bessere Bewässerungsmethoden unterstützt werden.
       
       Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy will die Spekulation mit
       Agrarprodukten an den Finanzmärkten regulieren, sagte er am Dienstag bei
       einer Konferenz über Rohstoffmärkte in Brüssel. "Die Deregulierung der
       Finanzmärkte hat die Welt an den Abgrund geführt." Wie auch auf anderen
       Märkten seien gerade im Agrarbereich Preisveränderungen unverständlich.
       "Wenn Preisveränderungen auf dem Wetter oder anderen nachvollziehbaren
       Entwicklungen beruhen, dann kann man das akzeptieren - aber nicht, wenn sie
       Folge der Spekulation an den Finanzmärkten sind."
       
       14 Jun 2011
       
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