# taz.de -- Arid U.: Attentäter soll nicht vor US-Gericht
       
       > Der mutmaßliche Attentäter vom Frankfurter Flughafen wird in Deutschland
       > vor Gericht gestellt, glaubt der Anwalt von Arid U. Einer eigenen Anklage
       > in den USA zum Trotz.
       
 (IMG) Bild: Festnahme nach dem tödlichen Anschlag auf dem Frankfurter Flughafen: Arid U. wurde in den USA wegen zweifachen Mordes angeklagt.
       
       BERLIN taz | Der Anwalt des mutmaßlichen Attentäters vom Frankfurter
       Flughafen geht nicht davon aus, dass sein Mandant Arid U. in den USA vor
       Gericht gestellt wird. Nach seiner Auffassung seien „ausschließlich
       deutsche Gerichte zur Aburteilung des Vorfalls zuständig“, sagte
       Rechtsanwalt Jens Jörg Hoffmann der taz.
       
       Auch ein Auslieferungsersuchen der US-Behörden liege nicht vor und würde
       nach seiner Einschätzung auch "abschlägig beschieden werden", so Hoffmann
       weiter. Zuvor hatte die US-Bundesanwaltschaft in New York mitgeteilt,
       Anklage gegen Arid U. wegen Doppelmords erheben zu wollen. Sie wirft dem
       21-Jährigen vor, am 2. März am Frankfurter Flughafen die beiden US-Soldaten
       Nicholas Alden und Zachary Ryan Cuddeback erschossen und zwei weitere
       schwer verletzt zu haben.
       
       Auch die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe, die in dem Fall in Deutschland
       die Ermittlungen übernommen hat, geht indes davon aus, dass die US-Anklage
       "keine Auswirkungen" auf ihr Verfahren haben wird. In Sicherheitskreisen
       wird damit gerechnet, dass noch im Juni, spätestens im Juli beim
       Frankfurter Oberlandesgericht Anklage erhoben wird.
       
       Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler hatte Arid U. per Internet
       virtuelle Kontakte in die islamistische Szene, war aber nicht in ein
       terroristisches Netzwerk eingebunden. Arid U. hatte ausgesagt, er habe aus
       Rache für den US-Einsatz in Afghanistan Amerikaner töten wollen.
       Unmittelbar vor der Tat hatte er im Internet ein Video einer angeblichen
       Vergewaltigung durch US-Soldaten gesehen, das er fälschlicherweise für echt
       hielt.
       
       23 Jun 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Wolf Schmidt
       
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