# taz.de -- Neuer Posten für Axel Weber: Banker auf dem Weg in die Berge
       
       > Eigentlich hätte Axel Weber irgendwann die Spitze der Deutschen Bank
       > übernehmen sollen. Nun heuert er bei der Schweizer Großbank UBS an.
       
 (IMG) Bild: Axel Weber geht in die Schweiz: Nun muss die Deutsche Bank einen neuen Ackermann-Nachfolger suchen.
       
       Dieses Interview sorgte für internationales Aufsehen: Im Wall Street
       Journal plädierte Axel Weber plötzlich dafür, dass die Euroländer für alle
       griechischen Schulden bürgen. Die Beobachter waren erstaunt. Denn damit
       widersprach der ehemalige Bundesbankpräsident sämtlichen Forderungen, die
       er bis dahin erhoben hatte. Was war in Weber gefahren?
       
       Am Freitag, drei Tage später, folgte die Auflösung: Der 54-jährige wird
       Chef der Schweizer Großbank UBS. Und die Banken würden am meisten
       profitieren, wenn es zu einer umfassenden Garantie der griechischen
       Schulden kommt. Dann läge ihr Ausfallrisiko bei null.
       
       Webers Abgang zur UBS kam als Überraschung, denn bisher war er als
       Nachfolger von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann gehandelt worden. Doch
       nun war die UBS schneller, die vor allem auf Webers politische Kontakte zu
       hoffen scheint.
       
       Der habilitierte Volkswirt kann auf eine rasante Karriere zurückblicken.
       2002 wurde der Kölner Professor zu einem der "Fünf Weisen", die die
       Wirtschaftsentwicklung für die Bundesregierung begutachten. 2004 stieg er
       dann zum Präsident der Bundesbank auf und wurde als möglicher Nachfolger
       für Jean-Claude Trichet gehandelt, den Chef der Europäischen Zentralbank
       (EZB). Allerdings überwarf sich Weber mit der Politik und seinen
       EZB-Kollegen, als er im vergangenen Jahr vehement dagegen opponierte, dass
       die Zentralbank griechische und irische Staatsanleihen aufkaufe.
       
       Also trat Weber im April zurück und nahm einen einjährigen Lehrauftrag in
       Chicago an. Zur UBS wird er im Mai 2012 wechseln - zunächst als
       Vizepräsident. Ein Jahr später soll er zum Präsidenten aufrücken. Mit
       diesem Zeitplan wird auch die Vorgabe der Bundesbank erfüllt, dass
       scheidende Ratsmitglieder ein Jahr lang "Interessenkonflikte" zu vermeiden
       haben.
       
       Der Wechsel zur UBS ist lukrativ. Pro Jahr erhält Weber etwa 5 Millionen
       Franken, und zum Einstieg sind weitere 5 Millionen Franken vorgesehen. Bei
       der Bundesbank verdiente Weber weniger als 400.000 Euro im Jahr.
       
       Die Bundesbank muss Webers neuen Ambitionen zustimmen und wird wohl am 12.
       Juli entscheiden.
       
       1 Jul 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ulrike Herrmann
       
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