# taz.de -- Kommentar: Auftritt Pierre Vogel: Unnötiger Alarmismus
       
       > Gewiss, Vogel ist Fundamentalist und fordert für freiheitsliebende und
       > nach Gleichberechtigung strebende Menschen unmögliche Dinge. Doch die
       > richtige Reaktion darauf sind nicht Verbote, sondern die öffentliche
       > Debatte und Aufklärung.
       
 (IMG) Bild: Verschleierte Frauen verfolgen die Rede eines radikal-islamistischen Predigers.
       
       Was gab es für Aufregung, wenige Tage, bevor Pierre Vogel nach Hamburg kam.
       Ein Hassprediger komme da ins Zentrum der Stadt, war zu lesen - die erste
       Forderung nach einem Verbot der Veranstaltung wurden laut. Doch der
       Alarmismus war unnötig, wie die Versammlung selbst gezeigt hat. Die
       kritische Aufmerksamkeit nicht.
       
       Gewiss, Vogel ist Fundamentalist und fordert für freiheitsliebende und nach
       Gleichberechtigung strebende Menschen unmögliche Dinge. Doch die richtige
       Reaktion darauf sind nicht Verbote, sondern die öffentliche Debatte und
       Aufklärung. Sie sind zwingend geboten. Dafür sollte die demokratische
       Kultur in der Stadt stark genug sein.
       
       Aus solch einer Debatte kann ein Streit um die Freiheiten unserer
       Gesellschaft entstehen, was ihr ganz gut täte. Spätestens dann würde jedem
       offenbar: Die protestierende rechtspopulistische Partei, die den Namen
       "Freiheit" trägt, hat selbst Probleme damit, wenn es um Religionsfreiheit
       geht. Denn sie differenziert nicht zwischen muslimischen Gruppen,
       behauptet, alle Muslime seien wie Vogel, was zum Glück nicht der Fall ist.
       Eine wichtig Maßnahme wäre allerdings genau das - Differenzierung: Die
       moderaten Muslime, die ihre Religion und Werte der Aufklärung in Einklang
       bringen, müssen unterstützt werden.
       
       Wenn die Auftritte von Fundamentalisten wie Vogel nur im Geheimen
       passierten, wäre nicht viel gewonnen. Im Zweifel wären nur die Reden
       radikaler.
       
       10 Jul 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Daniel Kummetz
       
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