# taz.de -- FDP-Mann im Saarland legt Ämter nieder: Monopoly mit NPD hat Nachspiel
       
       > Der FDP-Vorsitzende im Saarpfalzkreis gibt auf Druck der Parteiführung
       > zwei Ämter auf. In der Jamaika-Koalition ärgert man sich über die FDP.
       
 (IMG) Bild: In der Jamaika-Koalition im Saarland knirscht es gewaltig.
       
       FRANKFURT/MAIN taz | Die gemeinsame [1][Monopolyspielrunde] von FDP und NPD
       im Saarland hat Konsequenzen. Auf Druck der Parteiführung der Liberalen hat
       [2][Stefan Krämer], Kreisvorsitzender der FDP im Saarpfalzkreis und
       Brettspielpartner von NPD-Landeschef Franz Frank, jetzt zwei seiner Ämter
       auf Landesebene niedergelegt.
       
       Krämer tritt mit sofortiger Wirkung vom Vorsitz der beiden
       Landesarbeitsgemeinschaften Arbeit und Finanzen der FDP Saar zurück. Die
       Liberalen versuchen damit, den Vorwurf zu entkräften, der NPD nahe zu
       stehen.
       
       Auf seine Kollegen im Kreisvorstand kann sich Krämer allerdings weiterhin
       verlassen: Zehn von zwölf Kreisvorstandsmitgliedern sprachen ihm auf einer
       vorgezogenen Vorstandssitzung vorige Woche das uneingeschränkte Vertrauen
       aus. Von einem von den Jungen Liberalen (Julis) eingeforderten
       Sonderparteitag, auf dem die Vertrauensfrage gestellt werden sollte, will
       Krämer nichts wissen. Die Julis seien nur eine "Vorfeldorganisation der
       FDP", sagte er der taz. Und "wie in allen Parteien", so Krämer weiter, sei
       es der Kreisvorstand, der die Mitglieder repräsentiere.
       
       Der CDU-Innenminister der Jamaikakoalition im Saarland, Stefan Toskani, der
       auch Chef der Union im Saarpfalzkreis ist, ist derweil auf Distanz gegangen
       zu dem umstrittenen FDP-Mann Krämer. Toskani dementierte Behauptungen von
       Krämer, wonach zwischen ihm und dem FDP-Kreisvorsitzenden "regelmäßige
       Treffen auf Augenhöhe" verabredet worden seien, "um die Politik der beiden
       Parteien enger aufeinender abzustimmen", wie es Krämer formuliert hatte.
       Das sei "inhaltlich falsch", erklärte die CDU Saar.
       
       ## FDP-Landtagsfraktionschef hält Krämer für unerträglich
       
       In der Jamaikakoalition ist man auf die FDP ohnehin sauer. Zum wiederholten
       Mal habe die Partei "mit Skandalen dilettiert", hieß es am Rande einer
       Pressekonferenz der Koalition Anfang der Woche.
       
       Krämer hält den Vorwurf, die FDP Saarpfalz sei rechts unterwandert, für
       abwegig. Er verweist auf den Landesverfassungsschutz, der keine
       Anhaltspunkte dafür gesehen habe. Allerdings seien Parteimitglieder aus der
       FDP aus Hessen und Baden-Württemberg ins Saarland umgezogen, unterstellt
       Krämer, und zwar "in die Gemeinde Mandelbachtal" im Saarpfalzkreis.
       
       Der FDP-Landtagsfraktionschef Christian Schmitt aus Mandelbachtal hat wohl
       auch deshalb um Aufnahme beim benachbarten KV Saarbrücken gebeten. Er hält
       den Kreisvorsitzenden Stefan Krämer für "unerträglich".
       
       Und welche Lehren zieht Krämer aus dem geselligen Abend mit der Spitze der
       NPD Saar? "Aufgrund meiner medialen Erfahrungen in Sachen Monopoly-Affäre
       würde ich dies heute nicht mehr tun."
       
       14 Jul 2011
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) K.-P. Klingelschmitt
       
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