# taz.de -- Was macht eigentlich..: Thilo Sarrazin?
       
       > Pöbeln und sich anpöbeln lassen in Kreuzberg und Neukölln.
       
 (IMG) Bild: Nicht alle mögen ihn: Thilo Sarrazin.
       
       "Willkommen in Deutschland, Herr Sarrazin!" - so sei, berichtet die
       türkische Tageszeitung Hürriyet, Thilo Sarrazin auf dem Neuköllner
       Maybachufermarkt von Obst- und Gemüsehändlern türkischer und arabischer
       Herkunft begrüßt worden. Der Sozialdemokrat und ehemalige Berliner
       Finanzsenator, Exbundesbandvorstand und Erfolgsautor des von
       migrantenfeindlichen Thesen strotzenden Buches "Deutschland schafft sich
       ab" war am Dienstag für eine ZDF-Reportage in Neukölln und Kreuzberg
       unterwegs.
       
       Im Restaurant Hasir weigerte sich das Personal, Sarrazins Bestellung
       entgegenzunehmen. "Ausgrenzend und erniedrigend" seien dessen Aussagen über
       MigrantInnen, so laut Hürriyet der dortige Geschäftsführer. Den Vertreter
       einer Gruppe von Protestlern, die vor dem Hasir "Rassist Sarrazin, hau ab!"
       skandierten, einen türkischstämmigen Studenten, bezeichnete Sarrazin als
       "ekelhaften Linksfaschisten".
       
       Auch ins Gotteshaus der Gemeinde der Anatolischen Aleviten, die dem Besuch
       Sarrazins zunächst zugestimmt hatte, kam der Kreuzberg-Tourist dann doch
       nicht hinein. Der Vorstand habe sich anders entschieden, teilte der
       Gemeindevorsitzende Ahmet Taner mit: Wer Vorurteile schüre, den könnten die
       Aleviten, die als religiöse Minderheit selbst seit Jahrhunderten Opfer von
       Vorurteilen seien, nicht in ihrem Haus begrüßen. Auch vor der Gemeinde
       skandierten Demonstranten: "Hau ab!" - unter ihnen befand sich neben Grünen
       und Linken auch der SPD-Kandidat des Wahlkreises, Sarrazins Parteigenosse
       Muharrem Aras. "Antidemokratisches Verhalten" zeigten die
       GegendemonstrantInnen, meinte Sarrazin: "Sie bestätigen Vorurteile!"
       
       Na, dann hat sich Sarrazins Besuch in Kreuzberg wenigstens für ihn gelohnt.
       Das ZDF plant, den Bericht am 22. Juli in "aspekte" zu senden. Videos im
       Netz unter [1][www.berlinturk.de]
       
       14 Jul 2011
       
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