# taz.de -- Nach Cyberattacke auf Polizeicomputer: Vermutlicher Zoll-Hacker gefasst
       
       > Der Hackergruppe "No-Name Crew" war es gelungen, Daten von
       > Ermittlungsbehörden auszuspähen. Jetzt vermeldet das LKA in NRW die
       > Festnahme eines Tatverdächtigen.
       
 (IMG) Bild: Durch den Kabelsalat der polizeilichen Computersysteme hatte sich die "No-Name Crew" den Weg zu Tausenden von internen Dokumenten gebahnt.
       
       DÜSSELDORF/KÖLN dapd | Mehr als eine Woche nach dem folgenschweren
       Hacker-Angriff auf deutsche Ermittlungsbehörden ist ein erster
       Tatverdächtiger festgenommen worden. Dem 23-Jährige wird vorgeworfen,
       sensible Daten ausgespäht und manipuliert zu haben, wie Landeskriminalamt
       (LKA) und Staatsanwaltschaft Köln am Montag mitteilten. Bei der
       Durchsuchung seiner Wohnung seien Beweismittel gesichert worden. Hacker
       waren in einen Server des Zolls eingedrungen und hatten sich in das
       Observationsprogramm "Patras" geschleust.
       
       Bundesweit waren zahlreiche Ermittlungsbehörden betroffen. Medienberichten
       zufolge mussten das Bundeskriminalamt (BKA), alle LKAs, der Zoll und die
       Bundespolizei sämtliche Server abschalten, die dazu dienen,
       Schwerkriminelle und Terrorverdächtige zu observieren.
       
       Der Beschuldigte stammt aus Deutschland und war am Sonntag festgenommen
       worden. Er soll noch am Montag dem Haftrichter vorgeführt werden. Ob und
       welche Daten er aus den Servern abgezogen hat, werde noch geprüft.
       
       Zu der Cyber-Attacke hatte sich die Gruppe "No-Name Crew" bekannt. Sie
       veröffentlichten die erbeuteten Daten im Internet. Auf einer Internet-Seite
       führte die Gruppe als Motivation an, sich gegen einen Überwachungsstaat
       wehren zu wollen. Die Aktivisten sollen sich über mehrere Monate unbemerkt
       mit einer Trojaner-Software Zugang verschafft haben.
       
       Die Server sollen nur mit Billig-Software geschützt gewesen sein. Nach der
       Attacke war eine zehnköpfige Task Force aus IT-Spezialisten und Ermittlern
       eingerichtet worden. Erkannte Sicherheitsprobleme sollen nun überprüft und
       Schwachstellen geschlossen werden, teilten die Behörden mit.
       
       18 Jul 2011
       
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