# taz.de -- Frings und Rost in Nordamerika: Im Vorruhestand
       
       > Torsten Frings in Toronto, Frank Rost in New York – zwei bisherige
       > Bundesliga-Spieler spielen nun in der Major League Soccer. Einen guten
       > Start hatten beide nicht.
       
 (IMG) Bild: Toronto-Coach Aron Winter (links) freut sich über den Neuzugang Frings.
       
       BERLIN taz | Mittwochabend, Flutlicht, Champions League. Für Torsten Frings
       ist das nichts Außergewöhnliches. Und doch wird am Mittwoch abend alles
       anders sein für den Exbremer. Nicht die Stars von Inter oder Real bekommen
       die Grätschen und Tacklings des 79-fachen Nationalspielers zu spüren. Nein,
       es sind die Spieler von Real Esteli aus Nicaragua.
       
       Frings neuer Verein, der FC Toronto, startet in die Qualifikationsrunde der
       Champions League von Nord- und Mittelamerika. Der FC spielt in der Major
       League Soccer (MLS). Ablenkung vom Ligabetrieb können Frings und sein FC
       Toronto gut gebrauchen. Drei Siege aus bisher 23 Spielen stehen auf der
       Habenseite der Kanadier, die Mannschaft von Trainer Aaron Winter rangiert
       am Tabellenende des Eastern Conference. Der angestrebte Einzug in die
       Playoffs musste so gut wie ad acta gelegt werden – trotz des spektakulären
       deutschen Neuzugangs.
       
       Mit zwei Niederlagen verlief der Start des von Jürgen Klinsmann
       vermittelten Frings alles andere als rund, obwohl der Abräumer im
       Mittelfeld zu überzeugen wusste. Frings scheint in Übersee gelassener
       geworden zu sein. "Man muss das Beste draus machen. Die Jungs hier in
       Toronto sind Talente, die alle besser werden können und das auch wollen",
       sagt der langjährige Werder-Kapitän über seine Mitspieler. Frings hat sich
       nach Jahren im Rampenlicht in Bremen, Dortmund und München für einen
       ruhigen Ausklang seiner Karriere entschieden. In Toronto geht es um
       Aufbauarbeit. Es sei sicherlich kein Top-Bundesliga-Niveau in der MLS, gibt
       Frings unumwunden zu. "Aber die Liga ist im Kommen, das Niveau wird weiter
       steigen."
       
       ## Frank Rost ist in New York
       
       In die gleiche Liga hat es Frank Rost verschlagen. Und doch taucht der
       Keeper in eine ganz andere Welt ein. Die New York Red Bulls sind die neue
       Heimat des 38-Jährigen. Ein Kultverein für US-Fußballverhältnisse. Unter
       dem Namen Metro Stars gehörte der New Yorker Klub zu den
       Gründungsmitgliedern der MLS und sorgte mit namhaften europäischen
       Neuzugängen mehrfach für Aufsehen.
       
       Angeführt von Thierry Henry belegen die New Yorker in der Tabelle Rang drei
       und sind auf Playoff-Kurs. Doch auch Rosts Start ging wie der von Frings in
       die Hose: Sechsmal musste Rost in drei Begegnungen schon hinter sich
       greifen. Das hätte den streitbaren Tormann früher zur Weißglut getrieben.
       In New York spricht Rost, der einen Vertrag bis zum Saisonende
       unterschrieben hat, lieber über seine Sprachkenntnisse und den tollen
       Ausblick aus dem Hotelzimmer. Für den Deutschen Meister von 1993 geht ganz
       offensichtlich ein Traum in Erfüllung. "Einmal im Ausland spielen - das
       wollte ich unbedingt", erzählt die neue Nummer eins von Red Bull.
       
       Frings und Rost, beide Spieler fallen unter die Designated Player Rule, die
       es den Vereinen gestattet, drei Profis im Kader mehr als die
       festgeschriebene Obergrenze von 335.000 Dollar zu zahlen. Und doch hat
       nicht nur ein letzter lukrativer Vertrag die beiden deutschen Altstars über
       den großen Teich gelockt. Weder in Toronto noch in New York werden beide
       oft erkannt, sie können sich frei bewegen. "Ich werde hier nicht so
       belagert wie in Deutschland, aber ab und zu werde ich schon um ein
       Autogramm gebeten", sagt Frings. Wie sein Kollege Rost hat der Abräumer
       noch mit Sprachbarrieren zu kämpfen.
       
       Anders als Lothar Matthäus ("I look not back, I look in front") gibt sich
       Frings aber keine Blöße. Ein Dolmetscher begleitet ihn zu Presseterminen.
       "Auf dem Platz spreche ich Englisch, und die Mitspieler verzeihen mir auch
       mal die eine oder andere Panne." Rost übt ebenfalls fleißig. Am 2. Oktober
       treffen die Bulls auf Toronto. Dann haben die zwei Auswanderer die
       Möglichkeit, ihre Englischkenntnisse zu vergleichen.
       
       26 Jul 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Lennart Wehking
       
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       Linkssentimentale und Aufbauhelfer.
       
 (DIR) was fehlt ...: ... Torsten Frings
       
       Zumindest Werder Bremen möchte den Ex-Nationalspieler nicht mehr haben. Der
       Bundesligist hat den 34-Jährigen ausgemustert. Zu Recht, sagen Werder-Fans
       der taz.de-Redaktion.