# taz.de -- Babelsberg scheitert im DFB-Pokal: Diese Saison wird ganz hart
       
       > Der SV Babelsberg übersteht die erste Runde wieder nicht: 0:2 gegen
       > Duisburg.
       
 (IMG) Bild: Grund zum Feiern: Unterhaching-Anhänger nach dem Sieg gegen Freiburg.
       
       Der DFB-Pokal und der SV Babelsberg 03: So richtig dicke Freunde wollen die
       beiden einfach nicht werden. Obwohl die Babelsberger fast jedes Jahr
       mitmachen, ist die Liaison meist schon nach einer Runde vorbei. So auch
       dieses Jahr. Gegen den Zweitligisten MSV Duisburg unterlag der SV
       Babelsberg 03 mit 0:2 (0:2).
       
       Es soll einfach nicht sein: Letzte Saison verlor man 1:2 gegen Stuttgart,
       davor 0:1 gegen Leverkusen und 1:2 gegen Mainz. Immer dicht dran, immer
       gescheitert. Entsprechend groß war der Frust in der Vergangenheit. Gegen
       Duisburg allerdings waren sie nicht dicht dran. Schon nach sechs Minuten
       geriet man durch ein Eigentor von Dominik Stroh-Engel in Rückstand, nach
       einer halben Stunde machte der Ex-Herthaner Valeri Domovchiyski das Aus
       perfekt. Vielleicht hielten sich deshalb Enttäuschung und Wut in Grenzen.
       
       Die Gastgeber verpennten die erste Halbzeit komplett. "Wir waren körperlich
       überhaupt nicht präsent", gestand Stürmer Dominik Stroh-Engel. Zu ängstlich
       und zu statisch traten die Babelsberger auf. Und in den Zweikämpfen hielt
       man nicht dagegen. "Viele blieben unter ihren Möglichkeiten", erklärte
       Trainer Dietmar Demuth. Die Duisburger nutzten routiniert ihre Chancen.
       Schnell wurde es ruhig unter den 3.256 Zuschauern im
       Karl-Liebknecht-Stadion, liebevoll Karli genannt. Die Gäste gaben auf dem
       Feld und auf der Tribüne den Ton an.
       
       Die Babelsberger sind wie ihr Stadion immer noch eine Baustelle. Aber
       während der acht Millionen teure Umbau des Karli Ende September endlich
       abgeschlossen sein soll, wird an der Baustelle Mannschaft wohl noch länger
       zu werkeln sein. Kein Wunder: Nach den finanziellen Turbulenzen im Mai
       verabschiedete sich über die Hälfte des Kaders - darunter sieben
       Stammspieler.
       
       Gekommen sind vor allem sehr junge Akteure. Die wachten aber immerhin zur
       zweiten Halbzeit auf. Sie kämpften, rannten, spielten sich plötzlich
       Torchancen heraus, so wie es sich Demuth vorstellt. "Wenn wir fußballerisch
       noch nicht so weit sind, muss halt mehr gekämpft werden", sagt er. Aber
       trotz allen Kampfes, der Ball wollte nicht ins Tor. Die Leistungssteigerung
       im zweiten Durchgang macht aber Mut. "Wir müssen uns von Spiel zu Spiel
       steigern, wie in der letzten Saison", fordert der 39-jährige
       Mittelfeld-Oldie Almedin Civa. Trotzdem war es eine ärgerliche Niederlage
       gegen wahrlich nicht übermächtige Duisburger.
       
       Nicht nur sportlich. Zusätzliche Einnahmen durch eine weitere Pokalrunde
       hätte den Babelsbergern gut zu Gesicht gestanden. Erst vor wenigen Wochen
       konnte in den Babelsberger Chaostagen in buchstäblich letzter Minute die
       Insolvenz abgewendet werden. Der Grundetat von 2,7 Millionen Euro ist zwar
       gedeckt, aber die Verantwortlichen wissen, dass noch zusätzliche Kosten auf
       die Nulldreier zukommen werden. Der neue Präsident Thomas Bastian wünscht
       sich einen Etat von 3,7 Millionen. So wird weiter nach neuen Sponsoren
       gesucht. Die Gespräche laufen. Bis Ende Oktober müssen die gefunden sein.
       "Wenn das nicht klappt, ist am Ende der Saison Schluss mit dritter Liga",
       so Bastian.
       
       ## Aktion "I love Nulldrei"
       
       Zumindest auf ihre Fans kann sich Babelsberg verlassen. Da der Verein im
       DFB-Pokal seine Trikotwerbung separat vermarkten darf, wurde die Aktion
       "Nulldrei-Fans kaufen das Pokal Trikot" ins Leben gerufen. Die Anhänger
       sammelten für ihren Verein. Gegen Duisburg schmückte der Schriftzug "I love
       Nulldrei" das Leibchen. Es hat sich gelohnt. Über 20.000 Euro kamen
       zusammen. "Ich erinnere mich noch, dass wir vor ein paar Jahren von einem
       Sponsor nur 5.000 Euro bekommen haben", sagt ein zufriedener Bastian.
       Später sollen die getragenen Trikots noch versteigert werden.
       
       Es muss halt immer noch viel improvisiert werden. Keine Frage, die
       Nulldreier stehen vor einer schwierigen Saison - sowohl sportlich als auch
       wirtschaftlich. "Sogar vor einer extrem schweren", ergänzt Bastian.
       
       31 Jul 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nicolas Sowa
       
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