# taz.de -- Kinder-Verbraucheranalyse: Kinder surfen, lesen, sparen mehr
       
       > Kinder bekommen wieder mehr Taschengeld. Und sie erliegen oft schon früh
       > dem Markenwahn. Erstaunlich viele gehen regelmäßig ins Netz.
       
 (IMG) Bild: Da kommt Freude auf: Mehr Taschengeld!
       
       BERLIN taz | Die Kinder in Deutschland kriegen wieder mehr Taschengeld. Im
       Schnitt erhalten die jungen Menschen monatlich 24,79 Euro. Nachdem das
       Taschengeld in den letzten zwei Jahren gestiegen ist, hat man sich damit
       wieder dem Vorkrisen-Höchstbetrag von 2008 angenähert, als Kinder
       durchschnittlich 25,05 Euro erhielten.
       
       Mehr noch: 81 Prozent der Kinder sparen das Geld. Dies geht aus der
       diesjährigen Kinder-Verbraucheranalyse (KVA) des Egmont-Ehapa-Verlags
       hervor, die das Medien- und Konsumverhalten von Kindern unter die Lupe
       nimmt. Für die Studie wurden rund 2.100 Kinder in Deutschland im Alter von
       4 bis 13 Jahren befragt, wobei bei den Kindern im Vorschulalter die Eltern
       konsultiert wurden.
       
       Auch die diesjährige Analyse bestätigt die steigende Beliebtheit der neuen
       Medien bei Kindern. 74 Prozent von ihnen gehen regelmäßig ins Netz, und das
       Surfen setzt bereits im frühen Alter ein: Fast jedes fünfte Kind im
       Vorschulalter ist schon online. Laut Ralf Bauer, Leiter der Medienforschung
       beim Egmont Ehapa Verlag, nutzen die meisten Kinder das Internet für
       schulische Recherchen, wobei gerade ältere Kinder das Netz verstärkt auch
       als Kommunikationsweg in Form von Chats und Plattformen für soziale
       Netzwerke betrachten.
       
       "Im Hinblick auf das Surfen bringen die Eltern heute den Kindern mehr
       Vertrauen als früher entgegen", konstatiert Bauer. Derweil verlaufe die
       Ausbreitung von Handys bei den Jüngsten aber langsamer. 26 Prozent der
       Kinder zwischen 6 und 9 Jahren besitzt heute ein Handy, bei den 10 bis
       13-Jährigen sind es gar 74 Prozent.
       
       Entgegen weitläufiger Erwartungen stellten die Marktforscher bei den
       Kindern aber ein weiterhin hohes oder sogar steigendes Interesse an der
       Buchlektüre fest. Bei den Mädchen lesen laut der Studie 44 Prozent
       regelmäßig, was einem Zuwachs von 12 Prozentpunkten entspricht. Und auch
       klassisches Spielzeug und Brettspiele erfreuen sich im Computerzeitalter
       weiterhin großer Beliebtheit.
       
       Laut Ralf Bauer entwickeln Kinder schon recht früh ein Markenbewusstsein:
       "Die sagen dann nicht: Ich will zum Geburtstag eine Puppe, sondern ich will
       eine Barbie." Von der Werbung bleibe kaum ein Kind verschont, auch wenn die
       meisten begreifen würden, dass diese den Verkauf von Produkten ankurbeln
       soll. Bei der Kleidung sind Kinder im Vorschulalter übrigens recht
       bescheiden. "Die wollen keine bestimmte Marke, sondern freuen sich oft
       schon über einen aufgenähten Sponge Bob", so Bauer.
       
       9 Aug 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Johannes Kulms
       
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