# taz.de -- Krieg in Libyen: Rebellen erobern Sawija
       
       > Die libyschen Rebellen haben nach eigenen Angaben die Küstenstadt Sawija
       > unter ihre Kontrolle gebracht. Es gebe nur noch wenig Widerstand
       > derTruppen von Machthaber Gaddafi.
       
 (IMG) Bild: Ebenfalls erobert: Ein Rebell in Brega.
       
       BIR SCHAEB/TRIPOLIS dapd/afp | Die libyschen Rebellen haben nach eigenen
       Angaben die Küstenstadt Sawija unter ihre Kontrolle gebracht.
       Rebellensprecher Dschumma Ibrahim sagte, die Regimegegner dominierten seit
       Samstagabend den Großteil der Stadt. Es gebe nur noch wenige
       Widerstandsnester der Truppen von Machthaber Muammar al Gaddafi.
       
       Die Rebellen kontrollieren damit auch die Hauptstraße von der Hauptstadt
       Tripolis zur tunesischen Grenze, wie der Vorsitzende des Sicherheitsrats,
       Fadlallah Harun, erklärte. Die Straße führt durch Sawija.
       Regierungssprecher Ibrahim Mussa wies die Angaben zurück. "Tripolis ist
       sicher. Selbst wenn die bewaffneten Banden Fortschritte machen sollten,
       dann nur vorübergehend unter dem Schutz der NATO", sagte Mussa im
       staatlichen Fernsehen.
       
       Südlich von Sawija griffen Kampfflugzeuge der NATO versehentlich einen
       Panzer an, den die Rebellen von den Regierungssoldaten erobert hatten. Vier
       Kämpfe kamen nach Angaben der Rebellen ums Leben.
       
       ## Tripolis warnt die Nato
       
       Die libysche Regierung hat die NATO vor einem angeblich geplanten
       Luftangriff auf den Grenzübergang Ras Dschedir an der tunesischen Grenze
       gewarnt. Regierungssprecher Mussa Ibrahim sagte am Sonntag, Tripolis habe
       Informationen über Pläne für einen "intensiven Beschuss" des Grenzpostens,
       um "bewaffneten Banden" dabei zu helfen, auf libysches Territorium
       vorzudringen. Ibrahim bezeichnete die angeblichen Pläne als "sehr
       gefährlich". In Ras Dschedir würden tausende Libyer die Grenze überqueren,
       "darunter auch Frauen und Kinder". Mit einem Luftangriff auf den
       Grenzposten würde die NATO ein "neues Blutbad" anrichten, sagt er.
       
       Über den Grenzübergang Ras Dschedir waren in der vergangenen Monaten
       tausende Menschen vor den Kämpfen in Libyen nach Tunesien geflohen. Der
       Hauptgrenzposten zu dem Nachbarland ist aber auch für die mit Sanktionen
       belegte libysche Regierung strategisch wichtig.
       
       Eine internationale Koalition unter Führung der NATO fliegt auf Grundlage
       einer Resolution des UN-Sicherheitsrats seit März Luftangriffe gegen die
       Truppen von Libyens Machthaber Muammar el Gaddafi. Der Einsatz soll dem
       Schutz der Zivilbevölkerung dienen, nachdem Gaddafi mit brutaler Gewalt
       gegen die Protestbewegung in dem nordafrikanische Land vorgegangen war. Am
       Samstag hatten die libyschen Rebellen nach eigenen Angaben ein weiteres
       Stadtviertel der wichtigen Hafenstadt Brega erobert. Berichte, wonach sie
       auch die Kontrolle über die Stadt Sawija übernommen haben, wies Tripolis
       zurück.
       
       14 Aug 2011
       
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