# taz.de -- Usbekistan blockiert Medien im Netz: Russland Opfer von Zensur
       
       > Das usbekische Internet kennt keine russische Medien mehr. Man will in
       > Ruhe seine eigenen Websites feiern.
       
 (IMG) Bild: Es geht auch freundlich: Usbekistans Präsident Islom Karimov beim Empfang seines russischen Amtskollegen Dmitri Medwedew in Taschkent.
       
       Das usbekische Netz ist sauber. Seit Anfang August blockiert der einzige
       Internetanbieter des zentralasiatischen Landes "Uzpak" flächendeckend zum
       Großteil das virtuellen Angebote der in Russland beheimateten Medien.
       
       Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor 20 Jahren ist Russisch in
       Zentralasien und auch in Usbekistan die wichtigste Zweitsprache und
       russische Medien sind dort nach wie vor die Hauptinformationsquelle.
       
       Doch wer derzeit in Usbekistan die Adressen der russischen TV Sender
       "Erster Kanal", "Russia" oder "NTV" angibt oder die der Zeitungen von
       Kommersant bis Iswestija probiert, erhält eine Fehlermeldung.
       
       Usbekistan lässt keinerlei Ansätze einer unabhängigen Meinungsäußerung zu.
       Ein Dutzend Journalisten sitzen im Gefängnis, viele mussten das Land
       verlassen, und die wenigen, die trotz Verbot mit ausländischen Medien
       zusammenarbeiten, riskieren die Strafverfolgung. Reporter ohne Grenzen
       taxiert das zentralasiatische Land seit Jahren auf den untersten Rängen
       ihrer Liste über die Pressefreiheit zusammen mit Burma oder Turkmenistan.
       
       Bisher blockierte der zentralasiatische Staat vor allem die Seiten von
       Exilmedien oder der Radiosender, die Zentralasien als Sendeschwerpunkt
       haben und in den jeweiligen Sprachen übertragen, wie BBC, Radio Free Europe
       und die Deutsche Welle. Diese Seiten sind schon lange nur über Proxyserver
       zu erreichen.
       
       Der Schlag gegen die russischen Mainstreammedien fällt zusammen mit einem
       Internetfestival für usbekische Domains in der Hauptstadt Taschkent am 10.
       August, das unter anderem auch von der Stiftung der usbekischen
       Präsidententochter Gulnara Karimowa finanziert wurde.
       
       Such- und Informationsseiten aus Usbekistan sollen dort prämiert werden. Im
       September feiert Usbekistan die 20-jährige Unabhängigkeit und Informationen
       aus Russland sollen das Fest nicht stören.
       
       15 Aug 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Marcus Bensmann
       
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