# taz.de -- Schwule und Lesben gegen Papstbesuch: Für den Protest auch vors Gericht
       
       > Auch in Deutschland machen Kritiker gegen den Papstbesuch mobil. Schwule
       > und Lesben wollen, dass der Papst ihren Protest hört und wollen notfalls
       > auch dafür klagen.
       
 (IMG) Bild: Hat Probleme mit gleichgeschlechtlicher Liebe: Benedikt XVI.
       
       BERLIN taz/ dpa | Die Gegner des Papstbesuchs in Berlin wollen ihre
       geplante Protestdemo am Brandenburger Tor vor Gericht durchsetzen. Die
       Versammlungsbehörde hatte für die Kundgebung am 22. September keine
       Genehmigung erteilt. Dagegen werde man vor dem Berliner Verwaltungsgericht
       klagen, kündigten die Organisatoren, das vom Schwulen- und Lesbenverband
       (LSVD) initiierte Bündnis "Der Papst kommt", am Donnerstag an. Man wolle
       "wahrnehmbar und hörbar" protestieren, während der Heilige Vater seine Rede
       im Bundestag hält. Eine friedliche Demo in Hörweite müsse möglich sein,
       forderte Jörg Steinert, der Geschäftsführer des LSVD Berlin Brandenburg.
       "Den Papst vor der Hörbarkeit einer Protestkundgebung zu schützen, gehört
       nicht zu den Aufgaben der Sicherheitsbehörden. Das Brandenburger Tor
       befindet sich außerhalb der Bannmeile des Bundestages", sagte Steinert.
       
       Die Versammlungsbehörde hatte die Protestdemo in unmittelbarer Nähe des
       Reichstags aus Sicherheitsgründen abgelehnt. Die Papst-Kritiker wollen vom
       Brandenburger Tor aus über den Potsdamer Platz in Richtung der Straße Unter
       den Linden ziehen, während das Kirchenoberhaupt im Bundestag spricht.
       
       ## Tausende wollen auf die Straße gehen
       
       Kompromissrouten der Polizei lehnte das Bündnis bei seiner Sitzung am
       Donnerstag ab und entschied sich mit großer Mehrheit für den Klageweg. Die
       Rechte auf Versammlung und freie Meinungsäußerung seien Grundrechte - daher
       "sollten wir für unsere beschlossene Strecke kämpfen", hieß es. Die
       Papstkritiker wollen bei ihrer Protestdemo 15 000 bis 20 000 Menschen auf
       die Straße bringen.
       
       Bei der Demo soll unter anderem die Haltung der katholischen Kirche zu
       Homosexualität, Verhütung und Gleichberechtigung der Frauen kritisiert
       werden.
       
       Das Bündnis "Der Papst kommt" wurde 2011 vom Lesben- und Schwulenverband
       ins Leben gerufen. Dem Bündnis gehören nach eigenen Angaben mittlerweile 54
       Organisationen an.
       
       19 Aug 2011
       
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