# taz.de -- Kommentar Auto-Brandstiftungen: Zündeln ist kein Selbstzweck
       
       > Es macht politisch für die Szene keinen Sinn, wahllos Autos von normalen
       > Leuten anzuzünden. Das weiß auch die Polizei.
       
 (IMG) Bild: Da erwischte es mal die Oberklasse: Feuerwehrleute versuchen im Mai 2010 in Hamburg-Bramfeld brennende Autos zu löschen.
       
       Um es klar zu sagen: Natürlich gibt es politisch motivierte
       Brandstiftungen, um Zeichen zu setzen und Missstände anzuprangern, deren
       Urheber wohl in der autonomen Szene zu finden sind - immer mal wieder.
       
       Und gerade im Vorfeld des G 8-Gipfels in Heiligendamm hatte es in Hamburg
       eine ganze Reihe dieser Sachbeschädigungen an Karossen von Repräsentanten
       des herrschenden Systems aus Politik und Wirtschaft gegeben.
       
       Diese waren aber im Nachhinein von den Akteuren ausführlich - zumindest aus
       ihrer Sicht - inhaltlich begründet worden. Selbst die Leute, die im April
       die Transporter der Polizei-Pferdestaffel abgefackelt haben, hatten
       Erklärungsbedarf.
       
       In Berlin ist nun erneut das Phänomen zu beoachten, das seit zwei Jahren in
       der Hansestadt allgegenwärtig ist. Quer durch die Stadt werden Autos
       angezündet. Und auch in Hamburg war zuerst die autonome Szene in Verdacht
       geraten, da man die Serie der Zündeleien mit dem damaligen Schanzenfest in
       Verbindung brachte.
       
       Es ist daher positiv, dass die Polizei schnell von diesen Schuldzuweisungen
       abgerückt ist, als klar wurde, dass die Zündeleien keinen konkreten
       politischen Hintergrund haben. Denn auch wenn sich mancher Autonome nicht
       distanziert: Es macht politisch für die Szene keinen Sinn, wahllos Autos
       von normalen Leuten anzuzünden.
       
       19 Aug 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Kai von Appen
       
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