# taz.de -- Brief löst Empörung aus: Linke gratuliert Castro zum 85.
       
       > Neue Aufregung in der Linkspartei: In einem Glückwunschschreiben an den
       > Máximo Líder gratulieren Ernst und Lötzsch Fidel Castro zu einem
       > "kampferfüllten Wirken". Die CDU findet das "peinlich".
       
 (IMG) Bild: "Lieber Genosse Fidel...". Fidel Castro kann sich über Glückwünsche der Linkspartei freuen.
       
       BERLIN dpa | Die Linke-Führung hat dem kubanischen Revolutionsführer Fidel
       Castro zu einem "kampferfüllten Leben und erfolgreichen Wirken" gratuliert
       und damit für Empörung bei ihren politischen Gegnern ausgelöst. In einem
       Glückwunschschreiben der Parteivorsitzenden Gesine Lötzsch und Klaus Ernst
       zum 85. Geburtstag des Máximo Líder heißt es, Kuba sei "Beispiel und
       Orientierungspunkt für viele Völker dieser Welt". Auch Fraktionschef Gregor
       Gysi würdigte die "großen Verdienste" Castros. Vor der Revolution 1959 sei
       Kuba ein "Bordell der USA" gewesen.
       
       Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning (FDP),
       kritisierte das Glückwunschschreiben in der Bild-Zeitung scharf.
       "Angesichts von 50 Jahren Menschenrechtsverletzungen auf Kuba zeigt dieser
       Brief, wie wenig die Linke von der Freiheit hält." Die
       CDU-Menschenrechtsexpertin Erika Steinbach sprach von einem "unglaublich
       peinlichen Brief", der beweise: "Im Bundestag sitzen Antidemokraten."
       Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck warf der Linkspartei in der
       Bild "Denkmuster aus dem Kalten Krieg" vor.
       
       Auch die eigene Partei ist nicht begeistert über das Schreiben. "Mir steht
       es bis hier oben", sagte der Chef des Berliner Landesverbandes der Linken,
       Klaus Lederer, dem Berliner Tagesspiegel am Sonntag. In rund vier Wochen
       wird in der Hauptstadt das Abgeordnetenhaus neu gewählt. "Es drängt sich
       der Eindruck auf, dass hier einige ihre sektenmäßigen Rechnungen auf dem
       Rücken der wahlkämpfenden Landesverbände austragen wollen", kritisierte
       Lederer.
       
       ## "Unverbrüchliche Freundschaft und Solidarität"
       
       Die [1][kubanische Botschaft in Berlin veröffentlichte den Brief auf ihrer
       Internetseite]. Er datiert vom 13. August - dem Geburtstag Castros, der
       gleichzeitig der Jahrestag des Mauerbaus ist. Lötzsch und Ernst loben darin
       die "beispiellosen sozialen Errungenschaften" des sozialistischen Landes
       und versichern dem kubanischen Volk ihre "unverbrüchliche Freundschaft und
       Solidarität".
       
       Auch Gysi würdigte den kubanischen Revolutionsführer. "Fidel Castro und
       seine Leute haben diesen Staat erstmalig unabhängig gemacht", sagte er am
       Samstag in Berlin. Außerdem habe Castro Armut überwunden und ein
       Bildungssystem und Gesundheitswesen eingeführt, wie es zuvor "für ganz
       Lateinamerika unvorstellbar" gewesen sei. "Das sind die großen Verdienste,
       die man unbedingt sehen muss."
       
       Gleichzeitig mahnte Gysi aber politische Reformen in Kuba an. "Wir brauchen
       endlich Demokratie in Kuba. Davon sind wir noch weit entfernt."
       
       Castro, der Kuba fast ein halbes Jahrhundert beherrscht hatte, übergab im
       Sommer 2006 krankheitsbedingt alle Führungsämter an seinen fünf Jahre
       jüngeren Bruder Raúl. Mittlerweise hat sich Fidel Castro ganz aus der
       aktiven Politik zurückgezogen.
       
       21 Aug 2011
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.cubadiplomatica.cu/alemania/EN/Home/tabid/13723/ctl/Details/mid/22107/ItemID/5769/Default.aspx
       
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