# taz.de -- Verbleib von Gaddafi weiter unbekannt: Militärkonvoi aus Libyen im Niger
       
       > Ein libyscher Militärkonvoi ist im Niger gesichtet worden. Das Ziel ist
       > offenbar Burkina Faso. Das Land hat Gaddafi Asyl angeboten. Ob der Despot
       > in einem der Fahrzeuge sitzt, ist unklar.
       
 (IMG) Bild: Ein Graffiti in Tripolis fängt die Stimmung im Land ein. Ob Gaddafi in Libyen ist oder doch im Militärkonvoi im Niger? Keiner weiß es.
       
       AGADEZ afp/rtr | Im Niger ist nach Angaben des dortigen Militärs ein großer
       Konvoi aus Militär- und zivilen Fahrzeugen aus Libyen eingetroffen. Der
       Konvoi sei am Montagabend durch die Stadt Agadez im Norden des Landes
       gefahren, hieß es am Dienstag aus Militärkreisen. Der Zug aus 200 bis 250
       Fahrzeugen sei von der Armee Nigers begleitet worden und am Montagabend in
       der Wüstenstadt Agadez eingetroffen.
       
       Ein Mitarbeiter der französischen Armee sagte, ihm sei berichtet worden,
       der ehemalige Machthaber Muammar Gaddafi und sein Sohn Saif Al-Islam würden
       sich möglicherweise dem Konvoi anschließen, der sich auf dem Weg nach
       Burkina Faso befinde. Burkina Faso grenzt an Niger und hat Gaddafi und
       seiner Familie Asyl angeboten. Anderen Agenturberichten zufolge, die sich
       auf Militärkreise stützen, gebe es "anhaltende Gerüchte", dass sich Gaddafi
       oder einer seiner Söhne in einem der Fahrzeuge aufhalten könnte.
       
       Augenzeugen berichteten, in einem der Fahrzeuge habe auch ein ranghoher
       Vertreter der Tuareg gesessen, eines Nomadenvolkes, das während der
       Herrschaft Gaddafis hinter dem Machthaber stand. Bereits zuvor hatten sich
       mehrere Gaddafi-Vertraute nach Angaben der Tuareg offenbar in den Niger
       abgesetzt. Sie kamen demnach am Sonntag in Agadez an.
       
       Wo genau Gaddafi sich aufhält, ist weiter unklar. Nach Angaben seines
       Sprechers sei er bei "bester Gesundheit" und organisiert und plant derzeit
       die Verteidigung Libyens. "Wir sind noch immer mächtig", sagte Mussa
       Ibrahim dem syrischen Sender Arrai, der die Äußerungen am Montagabend
       sendete. Die neue Führung des Landes sorgte sich unterdessen um die
       Situation der Zivilisten in der Wüstenstadt Bani Walid.
       
       6 Sep 2011
       
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