# taz.de -- Regionalwahlen in Norwegen: Das Lächeln des Premiers
       
       > Ein klares Votum gegen die rassistischen Thesen des Attentäters Anders
       > Behring Breivik: Die norwegischen Rechtspopulisten haben die ersten
       > Wahlen nach dem Massaker klar verloren.
       
 (IMG) Bild: Er lächelt wieder: Premierminister Jens Stoltenberg.
       
       OSLO afp | Knapp zwei Monate nach den blutigen Anschlägen in Norwegen hat
       die rechtspopulistische Fortschrittspartei (FrP) bei den Kommunal- und
       Regionalwahlen herbe Verluste eingefahren. Nach ersten Hochrechnungen der
       norwegischen Fernsehsender von Montagabend kam die Fortschrittspartei nur
       noch auf rund 13 Prozent, das sind etwa 5,5 Prozentpunkte weniger als vor
       vier Jahren.
       
       Die Wahlen galten als Möglichkeit für die Bürger, sich mit ihrer
       Stimmabgabe gegen die rassistischen Thesen des Attentäters Anders Behring
       Breivik zu stellen. Der Rechtsextremist hatte am 22. Juli in Oslo und auf
       der Insel Utöya insgesamt 77 Menschen getötet. Die Zeitung Aftenposten
       schrieb am Montag, nie zuvor hätten Kommunal- und Regionalwahlen "eine so
       symbolische Bedeutung" gehabt wie in diesem Jahr. Behring Breivik war bis
       zum Jahr 2006 Mitglied der Fortschrittspartei.
       
       Die sozialdemokratische Arbeiterpartei von Ministerpräsident Jens
       Stoltenberg konnte laut den Hochrechnungen um einige Punkte auf rund 33
       Prozent zulegen - vor den Anschlägen hatte sich noch ein deutlicher
       Stimmenrückgang abgezeichnet.
       
       Seiner Partei kam offenbar zugute, dass der Regierungschef für seinen
       besonnenen Umgang mit dem Anschlag allgemein gelobt wurde. Am stärksten
       aber legten die auf Landesebene oppositionellen Konservativen zu. Sie
       profitierte offensichtlich am meisten von den abgewanderten FrP-Wählern.
       
       Gegen den Wunsch der Polizei wird Breiviks Verfahren nicht hinter
       verschlossenen Türen fortgesetzt. Richterin Anne Margrethe entschied am
       Montag, zur nächsten Anhörung des 32-Jährigen am 19. September erstmals
       Überlebende des Massakers, Angehöriger der Opfer sowie andere Geschädigte
       zuzulassen.
       
       Die Berichterstattung bleibt jedoch strikten Beschränkungen unterworfen.
       Bei der Anhörung geht es um eine Verlängerung von Breiviks
       Untersuchungshaft und der Beibehaltung seiner völligen Isolierung.
       
       13 Sep 2011
       
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