# taz.de -- Gefährlicher Weltraumschrott: Warten auf den Satelliten-Absturz
       
       > Der ausrangierte US-Forschungssatellit UARS wird Freitagabend auf die
       > Erde stürzen. Der rund 5,6 Tonnen schwere Satellit wird nicht vollständig
       > in der Atmosphäre verglühen.
       
 (IMG) Bild: Der Upper Atmosphere Research Satellite (UARS) hier noch auf seiner Umlaufbahn um die Erde.
       
       WASHINGTON afp/dpa | Das Warten auf den Absturz eines ausgedienten
       US-Forschungssatelliten auf die Erde dauert an. Der Satellit von der Größe
       eines Schulbusses werde am Freitag zwischen 18.00 und 24.00 Uhr (MESZ) in
       die Erdatmosphäre eintreten, erklärte die US-Weltraumbehörde NASA am
       Donnerstag. Der genaue Eintrittsort sei weiter unbekannt, Nordamerika werde
       jedoch sehr wahrscheinlich nicht betroffen sein. Weitere Informationen
       sollten folgen.
       
       Die Russen wagten unterdessen genauere Prognosen: "Er könnte in den
       Indischen Ozean nördlich der Crozetinseln fallen", sagte Oberst Alexej
       Solotuchin der russischen Agentur Itar-Tass. Am Mittwoch hatte die
       russische Raumfahrtbehörde mitgeteilt, der Satellit stürze voraussichtlich
       in den Pazifik. Zuvor hatten russische Medien berichtet, dass die
       Hauptstadt Moskau in der Risikozone liegen könnte.
       
       Die Wahrscheinlichkeit, dass einer der sieben Milliarden Menschen auf der
       Erde von den Bruchstücken getroffen werde, liege bei nur 0,03 Prozent,
       erklärte die NASA.
       
       Allerdings rechnet die Raumfahrtbehörde laut einer schon 2002 erstellten
       Studie damit, dass von dem rund zehn mal drei Meter großen Satelliten
       immerhin 26 Teile mit einem Gewicht zwischen einem und 158 Kilogramm nicht
       vollständig in der Atmosphäre verglühen werden. Es wird erwartet, dass sich
       die Trümmer des gut 5,6 Tonnen schweren Forschungsgeräts über 800 Kilometer
       verteilen.
       
       Der Satellit war 1991 von dem US-Space-Shuttle "Discovery" in den Orbit
       gebracht worden, um die obere Atmosphäre zu erforschen. Er beendete 2005
       seinen Einsatz und wird nun mangels weiteren Treibstoffs auf die Erde
       stürzen.
       
       Nach Angaben des NASA-Spezialisten für Weltraumschrott, Mark Matney, stürzt
       im Schnitt einmal pro Jahr ein Flugobjekt von der Größe des UARS auf die
       Erde. Das bisher größte abgestürzte Flugobjekt war demnach die 40 Tonnen
       schwere sowjetische Raumstation Saljut 7, deren Bruchstücke 1991 auf eine
       Stadt in Argentinien fielen, ohne dass Menschen getroffen wurden.
       
       Matney betonte, die Wahrscheinlichkeit sei deutlich höher, von einem Blitz
       getroffen als von Weltraumschrott erschlagen zu werden.
       
       23 Sep 2011
       
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