# taz.de -- Beschluss des Bundeskabinetts: Aktionsplan gegen sexuelle Gewalt
       
       > Kinder sollen besser vor sexueller Gewalt geschützt werden. Das Kabinett
       > in Berlin hat deswegen einen Aktionsplan beschlossen. Kritik kam vom
       > Kinderschutzbund.
       
 (IMG) Bild: Die Familienministerin will "Kindern eine sichere, von Vertrauen und Schutz geprägte Umgebung schaffen".
       
       BERLIN epd | Das Bundeskabinett hat einen Aktionsplan zum Schutz von
       Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung beschlossen.
       Die Missbrauchsfälle in Institutionen und in Familien zeigten, dass die
       Anstrengungen zum Schutz von Kindern auf allen gesellschaftlichen und
       politischen Ebenen gesteigert werden müssten, sagte
       Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) am Dienstag in Berlin.
       
       Der Vorsitzende des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, kritisierte den
       Aktionsplan der Bundesregierung. Hilgers sagte der in Düsseldorf
       erscheinenden Rheinischen Post: "Es fehlt eine sichere öffentliche
       Finanzierung der Beratungsstellen und Kinderschutzzentren." Viele
       Anlaufstellen für Opfer sexueller Gewalt müssten ständig um ihre Existenz
       bangen. Deshalb müsse die Finanzierung der Beratungsstellen gesetzlich
       sichergestellt werden, forderte Hilgers.
       
       Mit dem Aktionsplan der Bundesregierung werden nach Angaben des
       Ministeriums unter anderem Empfehlungen umgesetzt, die in den vergangenen
       Jahren durch den "Runden Tisch Sexueller Kindesmissbrauch" erarbeitet
       wurden. Als Handlungsfelder nennt das Papier neben anderen die Prävention,
       digitale Kommunikationsnetze sowie den Handel mit Kindern zum Zweck
       internationaler Ausbeutung. Eine bundesweite Fortbildungsoffensive soll
       Fachkräfte zum Thema Vorbeugung und Verhinderung sexueller Gewalt
       informieren, Eltern sensibilisieren und Kinder und Jugendliche gegen
       Gefahren stärken.
       
       Ministerin Schröder nannte in dem Zusammenhang auch das im März vom
       Kabinett beschlossene Bundeskinderschutzgesetz, das "Standards zur
       Sicherung der Rechte von Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen" setze.
       Dazu gehöre das erweiterte Führungszeugnis für hauptamtliche
       Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der öffentlichen Jugendhilfe. Das
       Bundeskinderschutzgesetz soll im Januar 2012 in Kraft treten.
       
       27 Sep 2011
       
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