# taz.de -- Frauen in Dax-Konzernen: Schwarz-Gelb streitet über Quote
       
       > Am Tag des Spitzentreffens zu Frauen in Führungsjobs fordert
       > Arbeitsministerin von der Leyen eine gesetzliche Quote. Die
       > FDP-Justizministerin will noch bis 2013 abwarten.
       
 (IMG) Bild: Arbeitet selbst in einem männerdominierten Feld: Arbeitsministerin von der Leyen.
       
       BERLIN afp | Vor dem Spitzentreffen zur Frauenquote im Management der 30
       größten Unternehmen streitet sich die Schwarz-Gelbe Regierungskoalition
       über die Einführung von Frauenquoten. Bundesarbeitsministerin Ursula von
       der Leyen (CDU) warb im ZDF-Morgenmagazin erneut für eine gesetzliche
       Frauenquote. "Ich bin der festen Überzeugung, ohne Gesetz wird es nicht
       gehen", sagte sie. Ein solches Gesetz müsse klare Ziele vorgeben und vor
       allem Sanktionen klarstellen.
       
       Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) dagegen sprach
       sich gegen eine zu schnelle gesetzliche Regelung aus. "Bis 2013 werden
       weitere Aufsichtsratsmandate und Vorstandsposten neu zu besetzen sein, bis
       dahin müssen die Unternehmen noch Taten folgen lassen", sagte sie der
       "Passauer Neuen Presse". Erst dann entscheide sich, ob es noch gesetzlicher
       Vorgaben bedarf. Solange eine Selbstregulierung der Unternehmen ans Ziel
       führe, bedürfe es "keiner gesetzlichen Quoten", sagte die Ministerin.
       
       Unterdessen empfahl von der Leyen den Dax-Konzernen, sich bei der
       Frauenförderung den Mittelstand zum Vorbild zu nehmen. Der Mittelstand habe
       sich an seine 2001 gegebene Selbstverpflichtung gehalten, dort seien in den
       vergangenen zehn Jahren 30 Prozent der Führungspositionen mit Frauen
       besetzt worden, sagte die Ministerin am Montag im ZDF-Morgenmagazin. Dies
       müsse auch in Großkonzernen möglich sein.
       
       ## "Einfach unterirdisch"
       
       Eine Quote von 3,7 Prozent Frauen in den Vorständen der Großkonzerne sei im
       21. Jahrhundert "einfach unterirdisch", kritisierte von der Leyen. "Das
       geht nicht." Ihr Ziel sei 30 Prozent im Jahr 2018, bekräftigte von der
       Leyen. Dann seien 70 Prozent der Führungspositionen immer noch mit Männern
       besetzt, das sei "völlig in Ordnung".
       
       Am Montagmittag stellen die im Dax notierten Konzerne ihre Ziele für mehr
       Frauen in Führungspositionen vor. Sie erfüllen damit ihre Zusage von Ende
       März, als sie nach einem Treffen mit Familien- und Frauenministerin
       Kristina Schröder (CDU) angekündigt hatten, eigene Vorgaben dazu
       festzulegen. An dem Treffen nehmen neben Schröder auch Arbeitsministerin
       Ursula von der Leyen (CDU) und Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP)
       teil.
       
       17 Oct 2011
       
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