# taz.de -- In Frankreich kommt die Reichensteuer: Schluss mit Schampus
       
       > Die französische Nationalversammlung hat eine Sondersteuer für Reiche
       > beschlossen, um den Haushalt zu konsolidieren. Wer über 250.000 Euro
       > verdient, muss drei bis vier Prozent entrichten.
       
 (IMG) Bild: Luxusbär: Wer sich diese goldene Pu-Statue leisten kann, darf mehr Steuern zahlen.
       
       PARIS rtr | Im Kampf gegen die Staatsverschuldung hat die französische
       Nationalversammlung in der Nacht zum Donnerstag eine Sondersteuer für
       Reiche beschlossen.
       
       Das neue Gesetz sieht vor, dass Bezieher eines jährlichen Einkommens
       zwischen 250.000 und 500.000 eine zusätzliche Steuer von drei Prozent
       entrichten. Ab einem Einkommen von 500.000 Euro ist eine Abgabe von vier
       Prozent fällig. Die Steuer soll mit dem Fiskaljahr 2011 eingeführt werden
       und so lange in Kraft bleiben, bis der französische Haushalt wieder
       ausgeglichen ist.
       
       Die Steuer ist Teil eines Sparpakets, das 2012 zusätzliche zehn Milliarden
       Euro in die Staatskasse spülen soll. Zudem sollen die Ausgaben um eine
       Milliarde Euro gesenkt werden. Ziel ist es, das Haushaltsdefizit im
       nächsten Jahr auf 4,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes von derzeit 5,7
       Prozent zu drücken. 2013 will Frankreich dann die Drei-Prozent-Grenze der
       EU einhalten.
       
       Für Deutschland hatte sich zuletzt der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach gegen
       höhere Steuern für Besserverdienende ausgesprochen. "Die Forderung nach der
       Einführung einer Reichensteuer soll den Eindruck erwecken, als würden
       besonders Reiche, die Wohlhabenden, nichts zum Steueraufkommen beitragen",
       sagte Bosbach am Montag dem Fernsehesender Phoenix. "Mit immer neuen
       Steuerideen und höheren Steuersätzen werden wir die Probleme nicht
       dauerhaft lösen."
       
       20 Oct 2011
       
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