# taz.de -- Kein Sonderweg für Schleswig-Holstein: Facebook dementiert Insellösung
       
       > Ein kleines deutsches Bundesland, dessen Facebook-Mitglieder ganz eigene
       > Datenschutz-Regelungen genießen? Angeblich prüft das Unternehmen dies.
       > Tut es nicht, teilt es nun mit.
       
 (IMG) Bild: Schleswig-Holstein als Facebook-Insel? Wohl eher nicht.
       
       BERLIN taz | Facebook hat die Ankündigung des Schleswig-Holsteinischen
       Datenschutzbeauftragten Thilo Weichert dementiert, das Unternehmen prüfe
       eine Ausnahmeregelung für seine Mitglieder in dem nördlichen Bundesland.
       Die Übermittlung der Nutzerdaten in die USA könnte gestoppt werden, sagte
       Weichert dem NDR am Donnerstagabend.
       
       Facebook überlege, den Standort der Nutzerinnen zu ermitteln und so den
       Datentransfer gezielt für jene aus Schleswig-Holstein auszuschließen. Das
       sei das Ergebnis eines Treffens mit Facebooks oberstem Europa-Lobbyisten
       Richard Allan, berichtete der NDR. "Wir haben das Gespräch anders in
       Erinnerung", sagte ein Facebook-Sprecher taz.de.
       
       Seit mehreren Wochen kritisiert Weichert, dass Facebook mit seinem
       weiß-blauen Like-Button, der sich mittlerweile auf tausenden Internetseiten
       findet, Daten sammelt, auch wenn Besucher der Seiten gar nicht auf diesen
       Button klicken. Mit diesem Vorgehen, sagte Weichert taz.de, verstoße
       Facebook gegen die ePrivacy Directive der EU.
       
       Der Datenschutzbeauftragte fordert eine Insellösung nicht nur für
       Schleswig-Holstein, sondern am besten gleich für Deutschland oder ganz
       Europa. "Ich würde mir eine europaweite Regelung wünschen", sagte er
       taz.de.
       
       Facebook allerdings hat ein großes Interesse daran, dass für seine mehr als
       800 Millionen Nutzer weltweit dieselben Regelungen gelten. Eine
       Insellösung, ob in Schleswig-Holstein oder ganz Europa, würde das
       Geschäftsmodell des Konzerns gefährden.
       
       Kritisiert wird das Unternehmen nicht nur von Weichert, sondern auch
       [1][von seinem Hamburger Kollegen Johannes Caspar]. Wie die sonntaz in
       ihrer Ganzen Geschichte "Die Enthüllung" berichtet, fordert Caspar von
       Facebook, die Gesichtserkennung europäischen Standards anzupassen. Diese
       Gesichtserkennung hatte Facebook im Juni in Deutschland eingeführt.
       
       21 Oct 2011
       
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