# taz.de -- Berlins Innensenator tritt ab: Adieu, Ehrhard Körting
       
       > Berlins Innensenator räumt seinen Posten. Und macht damit den Weg frei
       > für einen CDUler
       
 (IMG) Bild: War 10 Jahre Innensenator: Ehrhard Körting tritt ab
       
       Er war über zehn Jahre Innensenator im rot-roten Senat. Keiner seiner
       Vorgänger war so lange im Amt. Am Donnerstag hat Ehrhart Körting seinen
       Rückzug angekündigt. In seinem Alter wolle man mit seinem Leben vielleicht
       noch etwas anderes machen, sagte der 69-Jährige im Rande der Plenarsitzung.
       
       Körting ist weit über Berlin hinaus als Innenexperte anerkannt. In der
       Hauptstadt etablierte er, befördert von der Linkspartei, eine liberale
       Sicherheitspolitik. Das Konzept der Deeskalation und der ausgestreckten
       Hand trug Früchte: So wurden im Vergleich zu früheren Jahren die
       Auseinandersetzungen am 1. Mai deutlich eingedämmt.
       
       Dass es gelang, die Polizei aus den Schützengräben zu holen und diese
       Vertrauen bei den Berlinern zurückgewonnen hat, liegt aber auch an Körtings
       Personalpolitik. Mit Dieter Glietsch holte er einen Polizeipräsidenten, der
       gegen harte innerbehördliche Widerstände die Kennzeichnungspflicht für
       Polizisten einführte. Heftige Kritik handelte sich Körting jetzt mit der
       Wahl des umstrittenen Udo Hansen als Glietsch-Nachfolger ein.
       
       SPD und CDU verhandeln derzeit über eine gemeinsame Koalition. Als
       künftiger Innensenator wird unter anderen CDU-Fraktionschef Frank Henkel
       gehandelt. Mehrere Zeitungen halten es auch für denkbar, dass Burkard
       Dregger (CDU) die Nachfolge antritt. Der Sohn des ehemaligen konservativen
       Politikers Alfred Dregger ist neu ins Parlament gewählt worden.
       
       27 Oct 2011
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA