# taz.de -- Mietenspiegel 2011 veröffentlicht: SPD muss jetzt liefern
       
       > Die Tendenz ist ungebrochen, das Grundrecht auf Wohnen zum Luxusgut zu
       > pervertieren.
       
 (IMG) Bild: Nach der Entmietung droht der Abriss: die Altbauten in der Breite Straße in Altona.
       
       Natürlich herrscht in Hamburg Wohnungsnot. Und die Preise steigen jetzt
       noch schneller auf der ohnehin nach oben offenen Mietenskala. Wie schon
       seit Jahren ist die Tendenz weiter ungebrochen, das Grundrecht auf Wohnen
       zum Luxusgut zu pervertieren.
       
       Vor allem in den wichtigsten Segmenten widerlegen die entfesselten
       Preissteigerungsraten erneut die Mär vom segensreichen Wirken des freien
       Marktes: bei den kleinen und mittleren Wohnungen ebenso wie bei den
       größeren für die Familie mit zwei Kindern. Und viele haben die Suche nach
       einer neuen oder größeren Wohnung längst aufgegeben, weil sie diese ohnehin
       nicht bezahlen könnten.
       
       Das ist die Folge von zehn Jahren christdemokratischen Widerwillens gegen
       bezahlbaren Wohnraum. Hamburg sollte wachsen, vor allem aber in der
       Hafencity. Insofern ist der neue SPD-Senat an der aktuellen dramatischen
       Situation in der Tat schuldlos.
       
       Er aber hat die Wahl im Februar nicht zuletzt mit dem Versprechen gewonnen,
       hurtig Tausende neue, bezahlbare Wohnungen zu bauen - vor allem öffentlich
       geförderte Sozialwohnungen. Jetzt muss er sie auch liefern. Und zwar in
       allen Stadtteilen, in allen Größen und in den unteren Preisklassen.
       
       Denn Wohnen tut not, und das meint das exakte Gegenteil von Wohnungsnot.
       
       2 Nov 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sven-Michael Veit
       
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