# taz.de -- Protest gegen große Koalition: Rot-Schwarz ist ein krummes Ding
       
       > Unter dem Motto "Berlin ist keine Bananenrepublik" sammelt eine
       > Initiative Unterschriften gegen die Koalition aus SPD und CDU. 5.000
       > sollen es werden.
       
 (IMG) Bild: Fürchten ein Bananen-Berlin: Initiative gegen Rot-Schwarz.
       
       Die Banane ist knapp zweieinhalb Meter groß und trägt das Konterfei von
       Klaus Wowereit. Mitglieder der Initiative "Berlin-geht-anders" haben die
       Pappmaschee-Frucht am Neptunbrunnen in Sichtweite des Roten Rathauses
       aufgestellt, wo sie Unterschriften gegen die Regierungsbeteiligung der CDU
       sammeln. Ihre Forderung: eine linke Koalition, die dem Wahlergebnis vom 18.
       September entspricht. Am Donnerstagmittag wirbt die Initiative mit dem
       Slogan "Berlin ist keine Bananenrepublik". Etwas mehr als 1.000
       Unterschriften haben sie online und auf der Straße zusammengetragen.
       
       Die Aktion finde am Brunnen statt, da man leider wegen einer Baustelle
       nicht näher ans Rathaus herangekommen sei, sagt einer der Aktivisten. Um
       ihre Protestaktion kreativ zu untermalen, haben die jungen Leute eine
       Musikanlage, echte Bananen und Plakate mitgebracht. Die Zitate darauf
       stammen laut Berlin-geht-anders von Unterzeichnern des offenen Briefes, den
       die Initiative zur Unterschrift ausgelegt hat. "75 Prozent der Wähler
       können nicht ignoriert werden", hat ein Sebastian S. geschrieben, Tomas Q.
       unterzeichnete laut Plakat "gegen unglaubwürdige Politik".
       
       Der Plan der Initiative, mit Südfrüchten und Musik Aufmerksamkeit zu
       erregen, geht auf. Schnell bleiben einige Menschen stehen, einige
       unterschreiben, andere fotografieren nur die Banane. Eine Gruppe
       Schulkinder nimmt sich ein paar Plakate und tanzt damit herum, bevor ihre
       Lehrerin sie zur Ordnung ruft. Sven Selbert, einer der Initiatoren, hatte
       den Kindern zuvor erklärt, es werde dagegen protestiert, dass
       wahrscheinlich bald die CDU mitregiert, obwohl sie nur wenige Stimmen
       bekommen habe. "Ja klar, davon habe ich auch schon gehört", sagt eines der
       Mädchen.
       
       Rund 5.000 Stimmen wolle Berlin-geht-anders zusammenbekommen, sagt Sven
       Selbert. Kurz vor der Unterzeichnung der Koalitionsverträge, die für den
       15. November geplant ist, sollen Brief und Unterschriften übergeben werden.
       "Am liebsten an Wowereit selbst, sonst auch an einen Vertreter", sagt er.
       Das Wichtigste sei ohnehin, dass die SPD-Abgeordnete mitbekämen, wie viele
       Berliner eine rot-schwarze Koalition ablehnten. Eine junge Frau fügt hinzu:
       "Und wenn die Koalition nicht verhindert werden kann, werden die auch
       danach unseren Druck zu spüren bekommen."
       
       3 Nov 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Marlen Kess
       
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