# taz.de -- Urteil des Landgerichts Augsburg: Viereinhalb Jahre Haft für Pfahls
> Wegen Betrugs muss der ehemalige Staatssekretär Holger Pfahls nun länger
> ins Gefängnis. Ein anderer Anklagepunkt wurde fallengelassen.
(IMG) Bild: Die fetten Jahre sind vorbei: Holger Pfahls vor Gericht.
MÜNCHEN rtr | Der ehemalige Rüstungsstaatssekretär Ludwig Holger Pfahls ist
vom Landgericht Augsburg wegen Bankrotts und Betrugs zu viereinhalb Jahren
Haft verurteilt worden.
Die Kammer sah es am Mittwoch als erwiesen an, dass der 68-Jährige in vier
Fällen seine vorwiegend staatlichen Gläubiger hinters Licht geführt hat.
Seine Frau, über deren Konten der frühere CSU-Politiker einen Großteil
seines Millionenvermögens verschoben hatte, muss wegen Beihilfe zwei Jahre
und neun Monate hinter Gitter. Der mitangeklagte Ex-Lobbyist Dieter Holzer
bekam wegen Beihilfe eine Gefängnisstrafe von dreieinhalb Jahren
aufgebrummt.
Die Staatsanwaltschaft hatte für Pfahls wegen der Schwindeleien über seine
Vermögenslage eine fünfjährige Haftstrafe gefordert. Er habe mit einem
ausgeklügelten System über Jahre hinweg Vermögen über mehr als fünf
Millionen Euro verschleiert und sich dem Staat gegenüber als mittellos
ausgegeben.
Pfahls' Verteidiger Walter Lechner hatte eine Strafe von weniger als vier
Jahren Gefängnis verlangt und betont, sein Mandant habe mehr gestanden als
ihm die Anklage vorgeworfen habe. Zudem stehe es mit seiner Gesundheit
nicht zum besten.
Der frühere Unions-Politiker hatte zu Beginn des Prozesses eingeräumt,
seine Gläubiger belogen zu haben. Nach einer privaten Insolvenzerklärung
2007 habe er über Strohleute weiter über ein Millionenvermögen im In- und
Ausland verfügt. Sechs Komplizen wurden bereits zu Geld-, Bewährungs- und
Haftstrafen verurteilt.
Das Gericht hatte am Montag den Anklagepunkt der Steuerhinterziehung gegen
Pfahls fallengelassen, da der Angeklagte seine Steuerschulden von mehr als
600.000 Euro sowie die ausstehende Geldstrafe der Augsburger Justiz
beglichen hat.
9 Nov 2011
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