# taz.de -- Afrikanische Flüchtlinge in Ägypten: Hinweise auf Organraub
       
       > Afrikanischen Flüchtlingen sollen in Lagern in der ägyptischen
       > Sinai-Wüste Organe entnommen worden sein. Hilfsorganisationen berichten
       > von Leichenfunden in der Wüste.
       
 (IMG) Bild: Über die Sinai-Halbinsel nach Israel: Sudanesische Flüchtlinge in einem Gefängnishof in Ramle.
       
       TEL AVIV dpa/taz | Es gibt neue Hinweise auf grausamen Organraub in der
       Sinai-Wüste: Afrikanische Flüchtlinge berichteten nach ihrer Ankunft in
       Israel, in Lagern in der ägyptischen Sinai-Wüste gebe es Organhändler und
       diese hätten gedroht, ihnen die Organe zu entnehmen.
       
       Eine Sprecherin der israelischen Hilfsorganisation "Ärzte für
       Menschenrechte" (PHR) sagte am Sonntag, 27 Flüchtlinge hätten in einer
       Klinik in Tel Aviv Aussagen auf Organraub gemacht. Konkrete Beweise gebe es
       jedoch nicht.
       
       Nach einem [1][CNN-Bericht] sollen Hunderte afrikanische Flüchtlinge Opfer
       von kriminellem Organhandel in der Sinai-Wüste geworden sein. Drahtzieher
       sollen Beduinen sein, die Flüchtlinge über die Grenze nach Israel
       schmuggelten, sowie korrupte ägyptische Ärzte. Den Flüchtlingen würden
       Nieren, Leber und andere Organe entnommen. Die brutalen Eingriffe
       überlebten die Opfer in der Regel nicht.
       
       Der Bericht beruft sich auf die Organisationen "[2][The New Generation
       Foundation for Human Rights]" und "[3][EveryOne Group]" aus Italien.
       Demanch sollen Leichen, denen diverse Organe fehlten, in der Sinai-Wüste
       gefunden worden sein. Die Organe würden entnommen, wenn die Opfer noch
       lebten, sagte Hamdy Al-Azazy, Vorsitzender von New Generation Foundation,
       der CNN.
       
       Die Sprecherin der "Ärzte für Menschenrechte" Yael Marom sagte am Sonntag:
       "Wir wissen, dass die Schmuggler systematisch Flüchtlinge als Geiseln
       nehmen und für sie horrende Lösegelder fordern." Marom sprach von
       "Folter-Lagern" auf der Sinai-Halbinsel. "Das System funktioniert so, dass
       Flüchtlinge schwere Gewalt erleben und dann ihre Verwandten anrufen, damit
       diese sie freikaufen", sagte die Sprecherin.
       
       Nach Angaben der israelischen Einwanderungsbehörde sind seit Jahresbeginn
       mehr als 10.000 Flüchtlinge über die Sinai-Halbinsel illegal nach Israel
       gekommen. 2010 seien es insgesamt mehr als 14.000 gewesen.
       
       Mehr als die Hälfte der afrikanischen Flüchtlinge, die in der Klinik in Tel
       Aviv behandelt wurden, erzählten nach PHR-Angaben von solcher Geiselhaft
       und Folter. Viele der Frauen seien mehrfach vergewaltigt worden. CNN hatte
       berichtet, die Opfer kämen vor allem aus dem Sudan, Äthiopien oder Eritrea.
       
       21 Nov 2011
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://edition.cnn.com/2011/11/03/world/meast/pleitgen-sinai-organ-smugglers/index.html
 (DIR) [2] http://ngf-humanrights.org/index.html
 (DIR) [3] http://www.everyonegroup.com/EveryOne/MainPage/MainPage.html
       
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