# taz.de -- Linkspartei sucht neue Chefs: Der Dritte Kandidat
       
       > Zwei haben sich für den Chefposten schon gemeldet: Dietmar Bartsch und
       > Gesine Lötzsch. Doch es könnte auch einen Dritten geben: Oskar
       > Lafontaine.
       
 (IMG) Bild: Will er Linken-Chef werden? Oskar Lafontaine.
       
       BERLIN taz | Bevor Gesine Lötzsch am Montag zu Punkt 4 ihrer
       Pressekonferenz - "Ergebnisse der Gremiensitzung" - kommt, gratuliert sie
       noch ihrem Amtskollegen von der SPD. Gerade ist Sigmar Gabriel von den
       Parteitagsdelegierten mit 91,6 Prozent wiedergewählt worden. Gesine
       Lötzsch, die Parteivorsitzende der Linkspartei, wurde vor anderthalb Jahren
       mit 92,8 Prozent in ihr Amt gewählt. Wenn es nach ihr ginge, würde sie im
       kommenden Jahr bestätigt - vor sechs Wochen, nach dem Programmparteitag in
       Erfurt hat sie ihre Kandidatur erklärt.
       
       Nach Wiederwahl sieht es aber gerade eher nicht aus. Erst letzte Woche hat
       Dietmar Bartsch seine Kandidatur für den Posten bekannt gegeben und damit
       den offenen Machtkampf um die Parteiführung eröffnet. Der 53-jährige
       stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bundestag forderte, die Mitglieder
       bis Ostern über ihre künftige Parteispitze abstimmen zu lassen.
       
       Der Wahlparteitag ist für Juni 2012 geplant. Mehrere westdeutsche
       Landesverbände erklärten daraufhin, Bartschs Ankündigung komme ungelegen,
       die inhaltliche Arbeit sei gerade wichtiger. Ostdeutsche Landesverbände
       hingegen sicherten dem Stralsunder ihre Unterstützung zu.
       
       Gefragt, was sie von der Kandidatur zweier Ostdeutscher halte, antwortete
       Gesine Lötzsch am Montag, dass "theoretisch auch zwei Frauen" Chefinnen
       werden könnten. Im Übrigen sei "jeder verpflichtet, mit dem anderen gut
       zusammenzuarbeiten". Dieses Kriterium müsste gegebenenfalls auch Oskar
       Lafontaine erfüllen.
       
       Im kommenden Jahr werde in der Spitze der Linkspartei mit einer Kandidatur
       des früheren Parteivorsitzenden gerechnet, meldet der Spiegel. Der
       68-Jährige hat kürzlich seine Beziehung zu Sahra Wagenknecht, 42, bekannt
       gegeben. Die hat wiederholt erklärt, nicht für das Amt der
       Parteivorsitzenden kandidieren zu wollen.
       
       5 Dec 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anja Maier
       
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