# taz.de -- Weitere Umweltstudien geplant: Bau des Mekong-Staudamms verzögert
       
       > Der Bau des ersten von elf geplanten Staudämmen am unteren Mekong in Laos
       > verzögert sich. Seine Kritiker fürchten ein Umwelt-Desaster – und wollen
       > weitere Studien in Auftrag geben.
       
 (IMG) Bild: Hier sollen Staudämme gebaut werden: am Mekong.
       
       BANGKOK dpa | Das Tauziehen um den Bau des umstrittenen Xayaburi-Staudamms
       am Mekong-Fluss in Laos geht weiter: Die Anrainerstaaten Laos, Thailand,
       Kambodscha und Vietnam einigten sich darauf, noch mehr Umweltstudien in
       Auftrag zu geben.
       
       Dazu wende sich die Mekong-Kommission, in der die vier Länder
       zusammengeschlossen sind, an die japanische Regierung "und andere Partner
       in der internationalen Zusammenarbeit", erklärten die Umwelt- und
       Wasserminister am Donnerstag nach ihrem Treffenin Kambodscha.
       
       Umweltschützer riefen Laos auf, zu bestätigen, dass es sich an die
       Beschlüsse halten wird. Die Mekong-Kommission will über derartige Projekte
       zwar im Einvernehmen entscheiden, doch kann niemand ein Land tatsächlich
       von Bauarbeiten abhalten. "Laos sollte sämtliche Geräte von der geplanten
       Baustelle abziehen", sagte Ame Trandem, Südostasiendirektorin der
       Umweltorganisation International Rivers.
       
       Laos will rund 150 Kilometer südlich der alten Hauptstadt Luang Prabang den
       Damm und ein Kraftwerk mit einer Leistung von 1285 Megawatt bauen. Das
       Projekt wird auf 3,8 Milliarden Dollar (2,8 Milliarden Euro) geschätzt. 95
       Prozent des Stroms sollen nach Thailand verkauft werden. Der Damm hat eine
       Höhe von 32 Metern. Zum Vergleich: Der vor fünf Jahren fertiggestellte
       Drei-Schluchten-Damm in China ist 185 Meter hoch, das Kraftwerk hat eine
       Leistung von 18200 Megawatt.
       
       Kambodscha und Vietnam fürchten negative Folgen für die Fischerei und den
       Ackerbau. Der Mekong ist ungewöhnlich fischreich. Die jährlichen
       Überschwemmungen befruchten die Ackerflächen.
       
       Umweltschützer protestieren seit Monaten gegen den Damm. "Eine Realisierung
       des Projektes würde auf einer Länge von etwa 2000 Kilometern die
       ökologische Vielfalt und die Hauptnahrungsquelle von Millionen Menschen auf
       Jahrzehnte gefährden", sagte Jian-hua Meng, WWF-Experte für nachhaltige
       Wasserkraft. An den Mekong-Ufern leben stromabwärts bis zum Delta in
       Vietnam 40 Millionen Menschen, die weitgehend vom Fischfang und Ackerbau
       leben.
       
       "Die Mekong-Kommission ist heute zu dem Schluss gekommen, dass weitere
       Studien zur nachhaltigen Entwicklung und solchem Management des Mekongs
       nötig sind, einschließlich Studien über die Konsequenzen von
       Wasserkraftwerken am Hauptlauf des Flusses", teilten die Minister in Siem
       Reap mit.
       
       8 Dec 2011
       
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