# taz.de -- Ungleiche Chancen bei der Ausbildung: Türkischer Name, trübe Aussichten
       
       > Jugendliche mit türkischen und arabischen Wurzeln haben es schwerer, eine
       > Lehrstelle zu bekommen. Selbst mit besseren Abschlüssen werden nur wenige
       > fündig.
       
 (IMG) Bild: Selten sind Azubis mit türkischen oder arabischen Wurzeln dabei: Tischlerlehrlinge bei der Arbeit.
       
       BONN epd | Junge Migranten haben keine gleichen Ausbildungschancen. Ob die
       Suche nach einer Lehrstelle Erfolg hat, hängt stark von ihrem Herkunftsland
       ab, teilte am Dienstag das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn
       mit. Demnach ist es für Jugendliche, deren Familien aus der Türkei oder
       arabischen Staaten stammen, deutlich schwerer, einen Ausbildungsplatz zu
       finden, als für Jugendliche anderer Herkunftsregionen, selbst mit gleichen
       Schulabschlüssen.
       
       Die Untersuchung beruht auf einer Umfrage bei Jugendlichen, die 2010 bei
       der Bundesagentur für Arbeit (BA) als Lehrstellenbewerber gemeldet waren.
       Die Erhebung zeigt, dass sich bei Bewerbern mit türkisch-arabischem
       Hintergrund kein Vorteil eines mittleren Schulabschlusses erkennen lässt.
       
       Die Übergangsquoten in eine Ausbildung bei einem Lehrbetrieb sind mit 20
       Prozent ebenso niedrig wie bei einem Hauptschulabschluss. Selbst wenn diese
       Jugendlichen eine Fach- oder Hochschulreife vorweisen können, bleiben ihre
       Aussichten eher gering, nur ein Viertel findet eine Lehrstelle im Betrieb.
       
       Bei Jugendlichen südeuropäischer Herkunft ist die Situation indes ganz
       anders: Während auch ihnen mit einem Hauptschulabschluss nur
       vergleichsweise selten der Übergang gelingt (22 Prozent), steigt ihre
       Erfolgswahrscheinlichkeit bei einem mittleren Schulabschluss bereits
       beträchtlich (40 Prozent). Besitzen sie Fachabitur oder Abitur, so beträgt
       die Quote 59 Prozent, die höchste von allen Vergleichsgruppen.
       
       Junge Migranten werden den Angaben zufolge bei der Ausbildungsplatzsuche
       zudem seltener zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Während sich mehr
       als drei Fünftel der Bewerber ohne Migrationshintergrund persönlich in
       Betrieben vorstellen können, trifft dies nur auf die Hälfte der
       Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln zu. Noch niedriger liegt der Anteil
       bei Jugendlichen mit türkisch-arabischem Hintergrund (46 Prozent).
       
       20 Dec 2011
       
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