# taz.de -- Kolumne Die Kriegsreporterin: Im Windschatten von Thomas Gottschalk
       
       > In der Rubrik "Unterhaltungsjournalisten des Jahres" auf dem zweiten
       > Platz nach Gottschalk zu landen geht nur dank den treuen Leserinnen und
       > Lesern und der ollen Tante taz!
       
       Hallo taz-Medienredaktion!
       
       Tja, ähm … also … ja, wie soll ich es sagen? Ich hocke hier in meinem
       Schützengräbchen, mit einem Tarnnetz über mir und bin mir nicht sicher, ob
       es eine gute Idee ist, das Köpfchen schon wieder zu heben. Es ist nämlich
       alles etwas peinlich. Und noch dazu selbst gemacht, was immer am
       schlimmsten ist. Hab ich mich doch neulich über die Wahl von Thomas
       Gottschalk zum "Unterhaltungsjournalisten des Jahres" lustig gemacht. Von
       wegen "Journalist" und so. Und wieder weit meine Klappe aufgerissen. Logo.
       
       Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Ich bin in der Wahl durch das
       Medium Magazin auf dem zweiten Platz gelandet. Nach Gottschalk. Was
       natürlich der Hammer!!! ist und total toll und schön und großartig und
       super und ichfreumichganzriesig. Und nun tut es mir natürlich total leid,
       dass ich so böse war. Tut man ja nicht. Also nicht, wenn man auch ne
       Auszeichnung kriegt. Hätte ich ja auch nie gemacht, wenn ich gewusst hätte,
       dass … EGAL! Ich freu mich wie Bolle und möchte mich gaaanz herzlich
       bedanken.
       
       Zunächst mal bei der ollen Tante taz. Weil mir klar ist, dass keine andere
       Zeitung in diesem Land mich so eine Kolumne schreiben lassen würde. Niemals
       im Leben würde man einem Schreiber, einer Schreiberin diese Freiräume und
       diese Freiheit lassen. All die braven Ressortleiter, die schon mittags das
       Hemd wechseln, weil es nach Angstschweiß riecht, würden eine Krise
       bekommen, müssten sie derlei Texte ins Blatt heben. So doof du, liebe taz,
       auch in mancher Hinsicht bist (Sozialkompetenz, AutorInnenpflege etc.), so
       toll und unschlagbar bist du doch an dieser Stelle!
       
       In diesem Zusammenhang möchte ich auch den tapferen Redakteurinnen und
       Redakteuren danken, die so aufmerksam meine Texte lesen und sofort
       aufmerken, wenn mal was vermurkst ist, wenn mir ein Fauxpas unterläuft, der
       ein Leben unter dem Tarnnetz zum Dauerzustand werden ließe.
       
       Dass trotzdem ständig Namen falsch in meinen Texten auftauchen, tut mir
       leid, aber ich denke, meistens wissen die LeserInnen ja, wer gemeint ist.
       Und die "oberste Journalistenregel" "Namen müssen richtig geschrieben
       sein", fand ich immer schon korinthenkackerisches Aufbläsertum. Und klar
       war auch schon immer: Wenn sie nicht von Wolf Schneider ist, dann hat
       Goebbels persönlich sie sich ausgedacht.
       
       Und nun zur anderen Hälfte des Ohne-euch-kein-2.-Platz-Kuchens, zu euch,
       liebe Leserinnen und Leser. Auch ohne euch wäre ich nie so nah an Thomas
       Gottschalk herangekommen! Könnte nicht die Heizung abschalten, weil seine
       strahlende Aura mich wärmt, könnte nicht aufs Mescalin verzichten, weil der
       Anblick seiner schillernden Anzüge jede Droge alt aussehen lässt …
       
       Euch gebührt mein größter Dank. Für eure Ermunterungen, für euren Zuspruch.
       Für die Mails, in denen ihr eure Freude kundtut über meine Zeilen. Und mich
       ermuntert, weiter zu schreiben, damit der nächste Mittwoch wieder schön
       wird. Das sind Zeilen, die wirken wie ein Jungbrunnen, wie Miraculix'
       Zaubertrank - sie erfüllen mich mit Tatendrang und schreiberischer
       Abenteuerlust. Dass diese Zeilen zu 98 Prozent von Männern kommen -
       geschenkt!
       
       Womit mal wieder alles gesagt wäre für diese Woche. Ich bin nur froh, dass
       medial gesehen nichts Wichtiges passiert ist. Da ich ja für die
       Unterhaltung ausgezeichnet werde und nicht für so'n Langweilerkram,
       überlege ich, ob ich für die Verleihung meinen Helm mit Diskofolie beziehe
       und mit ein paar Blinklämpchen ausstatte. Schließlich werden alle wissen
       wollen: Wer ist die Frau nach Gottschalk? Berauscht zurück nach Berlin!
       
       10 Jan 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Silke Burmester
       
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