# taz.de -- "Dschungelcamp" ist wieder da: Allgemeines Rumgetingel
       
       > Am Freitag startet die neue Staffel des "Dschungelcamps". Was haben die
       > früheren Gewinner aus ihrem Quäntchen Ruhm gemacht – und mit dem Geld?
       
 (IMG) Bild: Immer sind sie die Gewinner, die Moderatoren Zietlow und Bach.
       
       Heute Abend startet die sechste Staffel der Sendung, die niemand
       einschaltet und die doch regelmäßig erstaunliche Einschaltquoten einfährt:
       Das RTL-"Dschungelcamp". Ein Auffangbecken für C-Prominenz aller Couleur,
       die mit Hilfe von TV-Präsenz und der dazugehörigen
       Boulevard-Berichterstattung versuchen, dem Sumpf der Vergessenheit zu
       entfliehen.
       
       Indem sie sich mit ekligen Tieren bewerfen lassen und ihre
       Dschungel-Mitinsassen verbal in den Dreck ziehen, so gut das ihr Wortschatz
       eben zulässt. Wer hier gewinnt, hat nicht nur jede Menge Känguruhoden
       geschluckt, sondern auch noch Würde gegen Öffentlichkeit getauscht.
       
       Ein Gut, das der erste Dschungelkönig, Costa Cordalis, inzwischen zu
       vermissen scheint. "Es ist mehr wert, jederzeit die Achtung der Menschen zu
       haben, als gelegentlich ihre Bewunderung", zitierte er im vergangenen Jahr
       in einem Interview den Philosophen Rousseau. Tingelt ansonsten weiter als
       Schlagersänger durch die Provinz und wirbt für einen
       Sportgetränke-Hersteller.
       
       Comedy-Miststück Désirée Nick, Siegerin der zweiten Staffel, schrieb ein
       Buch über das Leben ab 50. Fazit: Alt ist man erst ab 85. Mit dem
       "In-Würde-altern" wird es also auch nichts. Ähnlich wie bei Ingrid van
       Bergen: Die Dschungelkönigin 2009, die 1977 ihren Mann erschoss und dafür
       fünf Jahre im Knast saß, muss mit 80 noch immer auf der Bühne stehen -
       zuletzt in einem Karlsruher Theater.
       
       Casting-Show-Geschöpf Ross Antony gewann die Show 2008, bringt weiter
       Musikalben raus und ist sich nicht zu schade, für eine Dokusoap einen
       Kindergarten zu renovieren, um im Gespräch zu bleiben.
       
       Die spektakulärste Bauchlandung aller Dschungelkönige legte allerdings
       Moderator Peer Kusmagk hin: Schon vor dem "Dschungelcamp" hatte er ein
       Restaurant eröffnet. Nach der Show wurde bekannt, dass er völlig
       verschuldet ist – und dann brannte ihm die Raclette-Hütte auch noch aus.
       FREY, MLA
       
       13 Jan 2012
       
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