# taz.de -- Kommentar Biogas: Güllebonus und Maisdeckel
       
       > Der "Maisdeckel" ist betriebswirtschaftlich schlecht - als Anreiz für die
       > forcierte Entwicklung ebenso effizient zu vergärender Pflanzen jedoch
       > unerlässlich.
       
 (IMG) Bild: Wegen des Fischsterbens im Lünzener Bruchbach gerät auch der Eisvogel in Gefahr – ihm fehlt die Nahrung.
       
       Biogas stinkt. Biogas macht Lärm. Biogas-Anlagen können explodieren. Oder
       implodieren. Und sie zerstören das Landschaftsbild- gerade im Norden. Diese
       verbreiteten Vorbehalte gegenüber Biogas beruhen zu etwa gleichen Anteilen
       auf Vorurteilen wie auf Fakten.
       
       Dass etwa der zunehmende Silomais-Anbau in Norddeutschland wesentlich mit
       der Expansion von Biogas zu tun hat, bestreiten auch die Vertreter des
       Fachverbandes Biogas nicht. Stinken tue ihr Gewerbe hingegen nicht - "bei
       korrekter Anlagenplanung und kontrollierter Betriebsführung".
       
       Auch beim Sturmlauf des Verbands gegen das Erneuerbare-Energien-Gesetz muss
       man sortieren: Auf der technischen Ebene ist der Protest der Biogaser gegen
       die Novelle offenbar berechtigt: Viele Fachleute bestätigen, dass sie in
       ihren Definitionen unklar und insgesamt unnötig komplex formuliert sei. Das
       führt zu juristischen Unsicherheiten - bis hin zur Rückforderung von
       Fördermitteln.
       
       Auch die politischen Zielrichtung des Protestes ist nachvollziehbar - als
       Ausdruck eines Partikular-Interesses. Denn dass das Gesetz neben dem
       Güllebonus einen "Maisdeckel" einführt, ist betriebswirtschaftlich schlecht
       - als Anreiz für die forcierte Entwicklung ebenso effizient zu vergärender
       Pflanzen jedoch unerlässlich. Allein 2010 wuchsen die
       schleswig-holsteinischen Silomais-Flächen um fast 20 Prozent.
       
       12 Jan 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Henning Bleyl
       
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