# taz.de -- Nach der Ermordung französischer Soldaten: Keine Hilfe mehr für afghanische Armee
       
       > Nach der Ermordung von vier französischen Soldaten durch einen
       > afghanischen Soldaten hat Paris unterstützende Militäroperationen für die
       > afghanische Armee suspendiert. Auch ein Abzug ist denkbar.
       
 (IMG) Bild: Auch der Abzug der französischen Armee aus Afghanistan ist nicht ausgeschlossen.
       
       KABUL dpa/afp/rtr | Bei einem erneuten Angriff eines afghanischen Soldaten
       auf ausländische Kameraden sind am Freitag in der ostafghanischen Provinz
       Kapisa vier Franzosen getötet und 17 weitere verletzt worden.
       
       Als Reaktion hat die Regierung in Paris alle unterstützenden
       Militäroperationen für die afghanische Armee vorerst suspendiert. Das
       teilte Präsident Nicolas Sarkozy am Freitag mit. Er schloss auch einen
       vorzeitigen Abzug der französischen Armee aus Afghanistan nicht aus.
       Sarkozy erklärte, dass die französische Armee in Afghanistan sei, um der
       afghanischen Armee zu helfen, nicht aber, um sich "von der afghanischen
       Armee erschiessen" zu lassen.
       
       Die Internationale Schutztruppe Isaf teilte mit, der mutmaßliche
       Todesschütze sei festgenommen worden. Aus der afghanischen Polizei hieß es
       aber, es handele sich um Franzosen. Das bestätigte auch der Sender France
       Info. Erst Ende vergangenen Monats hatte ein afghanischer Soldat zwei
       französische Kameraden erschossen.
       
       Ein hochrangiger afghanischer Polizist, der anonym bleiben wollte, sagte,
       der afghanische Soldat habe das Feuer auf eine Gruppe Franzosen eröffnet.
       Zu dem Vorfall sei es auf einer gemeinsamen Basis afghanischer und
       ausländischer Truppen im Distrikt Tagab gekommen. Der Einsatz in
       Afghanistan hat bislang mehr als 80 französische Soldaten das Leben
       gekostet. Frankreich hat bereits mit dem Abzug begonnen und noch rund 3600
       Soldaten am Hindukusch stationiert.
       
       20 Jan 2012
       
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