# taz.de -- Polizei vernahm Zschäpe bereits 2007: Mutmaßliche Terroristin nicht erkannt
       
       > Bereits 2007 wurde Beate Zschäpe offenbar von der Polizei vernommen.
       > Damals ging es um einen Wasserschaden. Drei Monate später wurde die
       > Polizistin Kiesewetter erschossen.
       
 (IMG) Bild: Inzwischen hat das ehemalige Versteck des Trios einen Feuerschaden.
       
       BERLIN afp | Die Thüringer Neonazi-Zelle hätte nach Informationen des
       Spiegel womöglich bereits im Januar 2007 auffliegen können. Wie das Magazin
       vorab aus seiner neuen Ausgabe berichtet, stießen sächsische Polizisten
       damals zufällig auf das Zwickauer Versteck der drei Rechtsextremen, die zu
       diesem Zeitpunkt bereits neun Morde verübt haben sollen. Allerdings hätten
       die Beamten nicht geahnt, wen sie vor sich hatten.
       
       Laut Spiegel war es in der Wohnung über dem Versteck des
       "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) in Zwickau zu einem mutwillig
       verursachten Wasserschaden gekommen. In der ebenfalls beschädigten
       Erdgeschosswohnung wohne eine Lisa D. gemeinsam mit zwei Männern, hätten
       die Hausbewohner der Polizei berichtet. Diese sei aber unter der Adresse
       nicht gemeldet gewesen. Als die Polizei an der Wohnungstür klingelte,
       öffnete eine Frau, die demnach ihren Namen mit "Susann E." angab und
       behauptete, nur die Katzen einer Bekannten zu versorgen. Die Beamten habe
       sie nicht eingelassen.
       
       Um den 10. Januar 2007 herum bestellten die Fahnder sie laut Spiegel in die
       Polizeidirektion Südwestsachsen in Zwickau zur Vernehmung. Die Zeugin sei
       tatsächlich gekommen und habe sich knapp 20 Minuten lang befragen lassen.
       Dabei habe sie sich in Widersprüche verwickelt, doch seien die Beamten
       nicht misstrauisch geworden. Die Ermittler gehen dem Magazin zufolge
       inzwischen davon aus, dass die Zeugin in Wahrheit Beate Zschäpe war, die in
       der Wohnung mit ihren Komplizen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos lebte.
       
       Im Januar 2007 waren demnach die Vorwürfe gegen Zschäpe bereits verjährt,
       nachdem sie jahrelang wegen Bombenbaus gesucht worden war. Knapp
       dreieinhalb Monate nach der Vernehmung wurde in Heilbronn die Polizistin
       Michèle Kiesewetter erschossen, als Täter verdächtigt die Polizei die
       Terrorzelle.
       
       29 Jan 2012
       
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