# taz.de -- Erneut Angriffe der "nigerianischen Taliban": Schüsse und Explosionen
       
       > Im Norden Nigerias hat die radikalislamische Sekte Boko Haram erneute
       > Anschläge verübt. In Kano griffen sie zwei Polizeiwachen an, in denen
       > Sektenmitglieder festgehalten wurden.
       
 (IMG) Bild: Eine der im Januar angegriffenen Polizeistationen in Kano.
       
       ADDIS ABEBA/ABUJA dpa | Die radikalislamische Sekte Boko Haram hat erneut
       eine Reihe von Anschlägen in den nordnigerianischen Städten Kano und
       Maiduguri verübt. Ob es Tote oder Verletzte gegeben hat, war zunächst
       unklar.
       
       Hauptziel der Gruppe seien zwei Polizeiwachen in Kano gewesen, in denen
       mehr als 100 Sektenmitglieder festgehalten würden, sagten
       Sicherheitskräfte. "Es waren Explosionen und Schüsse zu hören, die aus dem
       nordöstlichen Teil der Stadt kamen", erklärte eine Augenzeugin.
       
       "Leute rannten umher, um sich in Sicherheit zu bringen, weil die Anschläge
       an die vom vergangenen Monat erinnerten." Bei einer blutigen Anschlagserie
       auf das Polizeihauptquartier sowie andere Polizeistationen und Ämter in
       Kano waren im Januar über 180 Menschen ums Leben gekommen.
       
       Auch in Maiduguri, der Hochburg der Sekte, gab es am Montag mehrere
       Explosionen. Ziel des Angriffs war nach Angaben der Zeitung "Nigerian
       Tribune" ein Marktplatz. Bewohner berichteten von dicken Rauchschwaden, die
       in den Himmel stiegen.
       
       Die Boko Haram, die sich selbst auch die "nigerianischen Taliban" nennt,
       terrorisiert seit langem den Norden des westafrikanischen Landes. Die Sekte
       lehnt jede westliche Lebensform ab und hat in der Vergangenheit oft
       Bombenanschläge auf Kirchen und auf Gaststätten mit Alkoholausschank
       verübt.
       
       Im Dezember hatte die Gruppe die Christen im überwiegend muslimischen
       Norden aufgefordert, die Region zu verlassen. Rund 10.000 Christen flohen
       nach Angaben des Roten Kreuzes.
       
       7 Feb 2012
       
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