# taz.de -- Obama legt Haushaltsplan vor: Mehr Steuern für Amerikas Reiche
       
       > Barack Obamas Haushaltsentwurf bringt alle Vorschläge wieder, die der
       > republikanische Kongress ablehnt. Auch diesmal haben seine Vorstellungen
       > keine Chance auf eine Mehrheit.
       
 (IMG) Bild: In einer Rede vor College-Studenten und -Mitarbeitern in Annandale, Virginia, verteidigt Obama seinen Haushaltsentwurf.
       
       WASHINGTON afp | Neun Monate vor der Wahl hat US-Präsident Barack Obama
       einen mit Steuererhöhungen für Reiche und Milliardeninvestitionen
       gespickten Haushaltsentwurf präsentiert. In einer Rede am Montag
       bekräftigte Obama sein Ziel, für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen zu
       wollen. Angesichts des Widerstandes der Republikaner haben Obamas
       Vorstellungen allerdings praktisch keine Chance, je Gesetz zu werden.
       
       Für das laufende Haushaltsjahr, das am 30. September endet, erwartet das
       Weiße Haus einen Fehlbetrag von 1,33 Billionen Dollar (eine Billion Euro).
       Im Budgetjahr 2013 soll das Defizit auf 901 Milliarden Dollar sinken, was
       5,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspräche.
       
       Dabei setzt das Weiße Haus auf eine erstarkende Konjunktur: Das
       Wirtschaftswachstum soll von 2,7 Prozent in diesem Jahr auf 3 Prozent 2013
       und 4 Prozent 2014 steigen.
       
       "Wir müssen alles in unserer Macht stehende tun, um diese Erholung am
       Laufen zu halten", sagte Obama vor Studenten in Annandale im Bundesstaat
       Virginia.
       
       Der Budgetentwurf für 2013 enthält Obamas Forderung, dass Millionäre einen
       Steuersatz von mindestens 30 Prozent zahlen sollten. Die
       Steuererleichterungen für Top-Verdiener aus der Zeit seines Vorgängers
       George W. Bush sollen auslaufen.
       
       Mit diesem Vorhaben scheiterte der Präsident allerdings immer wieder an den
       Republikanern, die Steuererhöhungen strikt ablehnen. Auch die Idee einer
       Sonderabgabe für Banken wegen der Finanzkrise, die Obama in dem Entwurf
       wieder vorbringt, steckte in der Vergangenheit im Kongress fest.
       
       ## Kürzungen bei der Verteidigung
       
       Obamas Pläne sehen Einsparungen in Höhe von 4 Billionen Dollar über zehn
       Jahre vor. Durch Kürzungen bei staatlichen Gesundheitsprogrammen wie
       Medicare und Medicaid sollen etwa 360 Milliarden Dollar eingespart werden.
       Im Verteidigungsbudget greifen Kürzungen von 487 Milliarden Dollar.
       
       Auf der Ausgabenseite will Obama mehr als 350 Milliarden Dollar in
       Programme zur Schaffung von Arbeitsplätzen stecken, dazu kommen 476
       Milliarden Dollar für Infrastrukturprojekte.
       
       Der Haushalt muss vom Repräsentantenhaus verabschiedet werden, in dem die
       oppositionellen Republikaner die Mehrheit haben. Der Minderheitsführer der
       Republikaner im Senat, Mitch McConnell, tat den Entwurf als
       "Wahlkampf-Dokument" ab. Andere warfen Obama vor, bei der Herleitung der
       Einsparungen gemogelt zu haben.
       
       14 Feb 2012
       
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