# taz.de -- Im BVG-Tarifstreit wird weiter verhandelt: Busse sollen vorerst fahren
       
       > Ver.di will per Schlichtungsverfahren eine Lösung für die festgefahrenen
       > BVG-Verhandlungen finden. Arbeitgeber fordern ein konkretes Gegenangebot.
       
 (IMG) Bild: Vorerst treffen sich BVG-Vorstand und Verdianer weiter am Verhandlungstisch.
       
       Ein erneuter Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) ist
       abgewendet - zumindest vorerst. Zwar ist die siebte Runde der
       Tarifverhandlungen gescheitert, die Tarifkommission von Ver.di lehnte die
       Arbeitgeber-Angebote einstimmig ab. Die Gewerkschaft will jetzt aber nicht
       noch einmal den Verkehr von Bussen, U-Bahnen und Trams lahmlegen.
       Stattdessen will sie per Schlichtung zu einer Lösung für die festgefahrenen
       Verhandlungen kommen. "Wir sind entschlossen, am Verhandlungstisch zu einem
       Ergebnis zu kommen", sagte Ver.di-Landesbezirksleiterin Susanne
       Stumpenhusen am Dienstag. Der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV), der für
       die BVG verhandelt, äußerte sich nicht zur Schlichtungsfrage. Das
       entsprechende Schreiben sei noch nicht eingetroffen.
       
       Von der Arbeitnehmerseite verlangt die KAV in jedem Fall eine konkrete
       Gegenforderung. "Beide Seiten müssen klar und eindeutig wissen, worüber
       eigentlich gestritten wird", sagte Verhandlungsführerin Claudia Pfeiffer.
       Die Arbeitgeber hatten am Montagabend drei Angebote mit Laufzeiten von
       einem, zwei oder drei Jahren. Bei letzterem summieren sich die
       Lohnerhöhungen auf 6,3 Prozent. Nach Ver.di-Berechnungen bekäme jeder der
       rund 12.5000 BVG-Beschäftigten je nach Angebot zwischen 36 und 42 Euro
       brutto mehr im Monat. Die Arbeitnehmer fordern eine Lohnsteigerung, die
       über die Inflationsrate hinausgeht. Im vergangenen Jahr lag diese bei 2,3
       Prozent.
       
       An den Angeboten hat die Gewerkschaft eine Menge auszusetzen: Die
       Inflationsraten seien zu optimistisch prognostiziert, hieß es, der 1. Mai
       als Laufzeitbeginn zu spät, die unterschiedliche Erhöhung für verschiedene
       Gehaltsgruppen spalte die Belegschaft. Dem Senat warf Stumpenhusen ein
       "Lohndiktat" und Sparen auf dem Rücken der Beschäftigten vor. Die
       Senatsverwaltung für Stadtentwicklung äußerte sich am Dienstag auf Anfrage
       nicht.
       
       Am 29. Februar findet die nächste Verhandlungsrunde statt. Bis dahin wird
       nicht gestreikt - außer die Arbeitgeber lehnen vorher schon eine
       Schlichtung grundsätzlich ab. Nach 21 Tagen Schlichtung müsse dann ein
       Ergebnis vorliegen, so die Vorstellung von Ver.di. Es wäre die erste
       Schlichtung in einem BVG-Tarifstreit, ein festgelegtes Verfahren gibt es
       nicht.
       
       21 Feb 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sebastian Erb
       
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