# taz.de -- 23. Spieltag Fußball-Bundesliga: Bayern besiegt Schalke
       
       > Das Bemühen der Bayern, wieder als Mannschaft aufzutreten, war von Beginn
       > an zu merken. Mit einem eindrucksvollen 2:0 gewannen sie gegen Schalke.
       
 (IMG) Bild: Bei jeder Aktion dabei: Franck Ribéry.
       
       MÜNCHEN dpa | Die Bayern können's noch – allen voran Franck Ribéry: Mit
       neuem Wir-Gefühl und dem kleinen Franzosen in Galaform hat der deutsche
       Fußball-Rekordmeister den ersten Akt der Krisenbewältigung geschafft. Beim
       eindrucksvollen 2:0 (1:0)-Heimsieg in einem rasanten Verfolgerduell gegen
       den FC Schalke 04 funktionierte das Münchner Kollektiv am Sonntag wie in
       besten Zeiten und schwang sich mit Sturm und Drang zum ersten
       Dortmund-Jäger auf.
       
       Mann des Tages vor 69.000 Zuschauern war Superstar Ribéry, der das
       intensive und temporeiche Spitzenspiel mit seinen Saisontoren neun und zehn
       (36./55. Minute) im Alleingang entschied. Die heimstarken Bayern rückten
       auf Platz zwei vor, die "Einer-für-alle"-Forderung von Chef Karl-Heinz
       Rummenigge nach der Champions-League-Niederlage in Basel wurde vom Münchner
       Starensemble erfolgreich umgesetzt. Die vom Kräfteverschleiß in der Europa
       League gezeichneten Schalker verpassten im Titel-Vierkampf vorerst den
       Anschluss nach oben.
       
       Das Bemühen der Bayern, wieder als Mannschaft aufzutreten, war von Beginn
       an zu merken. Schnell, aggressiv, engagiert und vor allem variabel in der
       Offensive - die Münchener zeigten alles, was sie zuletzt vermissen ließen.
       Besonders der Angriff mit Ribéry, Thomas Müller und Arjen Robben zeigte
       sich so spielfreudig wie lange nicht mehr.
       
       Schon in der sechsten Minute verhinderte Schalkes neue Nummer eins, Timo
       Hildebrand, mit zwei Paraden gegen Müller und Robben die Bayern-Führung.
       Eine Minute entschärfte er einen tückischen Schuss von Robben. Es war der
       Auftakt zu einer starken Bayern-Vorstellung.
       
       Die Schalker hielten nur in der Anfangsphase mit, als noch die Kraft
       reichte. Immerhin hatten sie vor der Pause zwei gute Möglichkeiten durch
       Christoph Metzelders Kopfball (35.) unmittelbar vor der Bayern-Führung und
       einen Gewaltschuss von Christian Fuchs (44.).
       
       ## Vergebene Chancen
       
       Doch die Gastgeber ließen sich diesmal nicht beeindrucken. Die Bayern
       dominierten mehr und mehr – und kamen zur verdienten Führung: Luiz Gustavo
       eroberte sich durch robusten Einsatz den Ball gegen Marco Höger und spielte
       ihn nach vorn auf Ribéry. Der Franzose hob die Kugel über den unnötig
       herauslaufenden Hildebrand und schob sie ins leere Tor. Anschließend lief
       er zu seinem Trainer Heynckes und klatschte ihn demonstrativ ab. Noch in
       den Tagen zuvor hatte es wegen seines verweigerten Handschlags bei seiner
       Auswechslung in Basel Diskussionen gegeben.
       
       Nach dem Wechsel spielten beide Teams mit offenem Visier - mit dem besseren
       Ende für die Münchener. Sekunden nach Wiederanpfiff traf Bayerns
       Nationalspieler Holger Badstuber nach einem Eckball nur die Latte. Knapp
       eine halbe Minute später vergab Joel Matip freistehend an seinem ehemaligen
       Schalker Teamkollegen und Nationaltorwart Manuel Neuer. Münchens Torjäger
       Mario Gomez (48.) ließ dann die beste Münchener Chance aus, Robben setzte
       eine Minute später einen Kopfball über die Latte.
       
       Dreh- und Angelpunkt des Bayern-Spiels: Ribéry. Der Franzose, am Mittwoch
       in Bremen Gegner der deutschen Nationalmannschaft, war an fast allen
       gefährlichen Aktionen seines Teams beteiligt. Folgerichtig, dass er auch
       das 2:0 markierte mit einem abgefälschten Schuss und machte seinen fünften
       Doppelpack in der Bundesliga perfekt.
       
       Danach schienen die Schalker sich ihrem Schicksal hinzugeben. Im Angriff
       brachten sie nichts zustande. Bezeichnend: Hildebrand war bester Mann der
       Gäste. Von Klaas-Jan Huntelaar und Raúl war nichts zu sehen. Die Bayern
       vergaben noch leichtfertig Chancen für einen noch höheren Sieg.
       
       26 Feb 2012
       
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