# taz.de -- Sony präsentiert tragbare Spielkonsole: Einmal Playstation zum Mitnehmen
       
       > Braucht man neben einem Smartphone auch noch eine tragbare Spielkonsole?
       > Ja, findet Sony und präsentiert die Playstation Vita. Die lohnt sich vor
       > allem für Vielspieler.
       
 (IMG) Bild: Toll zum Spielen, aber nicht viel mehr.
       
       HAMBURG taz | Wer sich in der U-Bahn oder im Café umsieht, entdeckt sie
       überall: beim Geschäftsmann wie beim Schüler, bei dem grauhaarigen Herren
       ebenso wie bei der Frau mit der zickigen Designer-Tasche. Jeder scheint ein
       Smartphone zu besitzen.
       
       Brauchen Gaming-Fans da noch extra eine tragbare Spielkonsole, die sie
       zusätzlich mit sich herumtragen? Ja, meint Sony, und veröffentlicht rund
       zwei Monate nach dem Start in Japan nun auch in Deutschland seine
       Playstation Vita.
       
       Die Optik der Vita erinnert an den Vorgänger Playstation Portable. Im
       Mittelpunkt steht der Display, der nun per Fingerdruck zu bedienen ist. Die
       Touch-Funktion nutzen die passenden Vita-Games unterschiedlich stark. Mal
       tippt der Spieler sich nur durch das Menü, mal löst er mit tippen, ziehen
       und wischen komplexe Rätsel.
       
       Steuern per Touch-Screen, das kann man auch auf dem Handy. Den größten
       Trumpf in Sachen Bedienbarkeit bilden die klassischen Knöpfe samt
       Analog-Sticks, die Spieler auch vom PlayStation-3-Controller kennen.
       Besonders bei Rennspielen und Action-Titeln hat man das Geschehen damit
       viel besser unter Kontrolle als mit der Fingerspitze auf dem Bildschirm.
       
       Da jedes neue Gerät auch etwas Neues bieten muss, um Chancen am Markt zu
       haben, gibt es obendrauf noch ein berührungsempfindliches Pad auf der
       Rückseite, Kameras, die die Umgebung in manche Spiele einbinden können und
       eine Steuerung durch Drehen und Neigen des Geräts. All diese Funktionen
       bieten viele Möglichkeiten für Spieleentwickler, um Gaming-Fans
       ungewöhnliche Spielerlebnisse zu bescheren.
       
       Nur einen internen Speicher, auf dem der Nutzer seine Daten ablegt oder
       auch heruntergeladene Spiele speichert, den gibt es nicht. Was eigentlich
       zum Standard gehört, müssen Vita-Besitzer sich in Form einer Speicherkarte
       extra dazukaufen.
       
       ## Beeindruckende Startspiele
       
       Die Spiele gibt es entweder wie üblich im Laden für etwa 30 bis 50 Euro
       oder etwas vergünstigt zum Download im Online-Store. Zusätzlich erscheinen
       kleinere Spiele ausschließlich zum Download für ab circa 10 Euro. Eine neue
       Konsole braucht neben komfortabler Spielsteuerung und eindrucksvoller
       Grafik, die die Vita dank Rechenpower und brillantem Display bietet, vor
       allem eins: gute Spiele. Was nutzt schließlich die beste Technik, wenn es
       an Games mangelt, die diese umsetzen.
       
       Beim Startangebot sind viele Genres vertreten. Der beste Titel ist
       "Uncharted: Golden Abyss". Hier klettert Held Drake vor wunderschöner
       Kulisse und meistert wie bei den Serienablegern auf der großen
       Schwesterkonsole Abenteuer als Schatzsucher. Das sieht für eine
       Handheld-Konsole beeindruckend aus und ist filmisch inszeniert. Die Rätsel
       nutzen die Funktionen der neuen Hardware vielseitig und machen Spaß.
       
       Auch die Ableger anderer großer Serien wie Rayman, Virtua Tennis,
       Everybody´s Golf und FIFA können sich im Mini-Format sehen lassen. Wenn
       beim Rennspiel WipEout 2048 die Gleiter über die futuristischen
       Rennstrecken sausen, staunt selbst manch ein Handheldkonsolen-Verweigerer
       über Tempo und Grafik. Wie regelmäßig und zahlreich die Vita auch künftig
       mit guten Games versorgt werden wird, bleibt abzuwarten.
       
       ## Zu teuer als Zweitgerät
       
       Der Spaß kostet 249 Euro für die WiFi-Variante. Wer überall alle
       Online-Funktionen für Spiele und Chats nutzen möchte, zahlt für die
       3G-Varianre 299 Euro. Nicht viel im Vergleich zu einem aktuellen
       Smartphone, aber für einige vielleicht zu viel, um es zusätzlich zum Preis
       für ein Handy auszugeben. Denn ein umfangreiches Angebot an Spielen gibt es
       auch für das Telefon. Die sind sogar erheblich günstiger als für die mobile
       Konsole.
       
       Wer nur ab und zu eine Partie zocken will, während er auf den Bus wartet,
       wird sich wohl keine tragbare Konsole kaufen. Wer aber auf Reisen viel und
       ausgiebig spielt, für den lohnt sich wahrscheinlich der Kauf. Denn die Vita
       ist eben eine Spielkonsole und kein Handy. Hier gibt es mehr Spielspaß für
       Anspruchsvolle und vor allem eine komfortable Steuerung.
       
       In ein paar Jahren wird das Konzept Handheld-Konsole vielleicht überholt
       sein und mobiles Spielen womöglich nur noch auf dem Smartphone stattfinden.
       Noch aber haben die Spielgeräte die Nase vorn.
       
       27 Feb 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nina Ernst
       
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