# taz.de -- Kundgebung: Protest gegen Iran-Wahl
       
       > ExiliranerInnen protestieren vor der Botschaft des Iran gegen die
       > dortigen Parlamentswahlen. Denn Oppositionelle und Reformer sind dabei
       > nicht zugelassen.
       
 (IMG) Bild: Berliner IranerInnen protestieren gegen die eingeschränkte Zulassung von KandidatInnen bei der Wahl im Iran.
       
       Persische Widerstandslieder tönen aus Lautsprechern gegenüber der
       iranischen Botschaft im sonst so beschaulichen Dahlem. Bilder von
       verhafteten iranischen Studenten und ermordeten Oppositionellen hängen an
       der von der Polizei aufgebauten Straßenabsperrung. Auf einem der Plakate
       steht: „Wir verurteilen die bestellten Wahlen in der Islamischen Republik
       Iran.“
       
       Anlässlich der Parlamentswahl im Iran haben sich rund 60 Frauen und Männer
       am Freitagnachmittag vor der Botschaft zu einer Protestkundgebung
       versammelt. Die Teilnehmer kritisieren den Ausschluss aller oppositionellen
       Kräfte bei den Wahlen. Bei den neunten Parlamentswahlen im 33. Jahr nach
       der Revolution sind keine reformorientierten KandidatInnen zugelassen
       worden, betroffen sind sogar amtierende Abgeordnete.
       
       „Wir fordern freie Wahlen unter Aufsicht von internationalen Gremien und
       die Freiheit aller politischen Gefangenen“, sagt Hamid Nowzari,
       Vorsitzender des Vereins iranischer Flüchtlinge in Berlin und einer der
       Organisatoren des Protestes. Unter den Teilnehmern sind kürzlich
       eingereiste iranische Flüchtlinge sowie Iraner, die seit langem in
       Deutschland leben.
       
       „Ich bin seit zwei Jahren als politischer Flüchtling in Berlin“, sagte eine
       der Teilnehmerinnen, die ihren Namen aus Angst nicht nennen will. „Im Iran
       saß ich für zwei Monate im Gefängnis. Jetzt stehe ich hier für eine bessere
       Politik.“ Laut Landesamt für Statistik lebten 2011 genau 4.070 iranische
       Staatsbürger in Berlin, 109 mehr als im Vorjahr.
       
       ## Lage verschärft
       
       „Die Lage im Iran hat sich in den letzten Jahren verschärft“, sagt ein
       Teilnehmer. „Bei dieser Wahl sind sogar Kreise des Regimes als
       KandidatInnen ausgeschlossen worden. Uns haben Bilder von leeren
       Wahllokalen erreicht.“ Am Samstag würden wahrscheinlich Zahlen zur
       Wahlbeteiligung im Iran bekannt gegeben, die gefälscht seien, so der Mann.
       2009 hatte es nach den Präsidentschaftswahlen im Iran massive Proteste
       gegen die wohl gefälschten Ergebnisse gegeben. Die Zahl der Asylanträge von
       Iranern habe sich seit 2009 von 1.170 auf 3.352 im vergangenen Jahr fast
       verdreifacht, so der Flüchtlingsverein.
       
       2 Mar 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jasmin Kalarickal
       
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