# taz.de -- Anklage gegen Porsche-Vorstand: Gefälschte Optionen
       
       > Die Staatsanwaltschaft Stuttgart erhebt Anklage gegen Porsche-Manager
       > wegen des Verdachts des Kreditbetrugs bei der versuchten VW-Übernahme.
       
 (IMG) Bild: Dunkle Machenschaften bei der VW-Übernahme?
       
       BERLIN taz | Der Druck auf Porsche wegen der Finanzgeschäfte beim
       gescheiterten Versuch der VW-Übernahme erhöht sich. Die Staatsanwaltschaft
       Stuttgart hat gegen Manager des Unternehmens Anklage wegen des Verdachts
       des Kreditbetrugs erhoben. Dazu gehört auch der frühere Finanzvorstand
       Holger Härter.
       
       Den drei Verantwortlichen aus dem Finanzbereich der Porsche Automobil
       Holding werde vorgeworfen, bei Kreditverhandlungen mit Banken falsche
       Angaben über die von Porsche gehaltenen Optionen auf VW-Stammaktien gemacht
       zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Auch die
       Ermittlungen wegen des Verdachts der Marktmanipulation und der Untreue
       gegen Porsche-Manager dauern an.
       
       Bei der neuen Anklage geht es um eine Anschlussfinanzierung für einen
       10-Milliarden-Euro-Kredit, der im März 2009 zur Rückzahlung fällig war. Bei
       den Verhandlungen sollen die drei Angeklagten gegenüber einem beteiligten
       Kreditinstitut falsche Angaben gemacht haben. Nach Ansicht der
       Staatsanwaltschaft haben sie in einer schriftlichen Erklärung den
       Liquiditätsbedarf, der mit der Ausübung sämtlicher von Porsche gehaltener
       Kaufoptionen auf VW-Stammaktien verbunden gewesen wäre, um rund 1,4
       Milliarden Euro zu niedrig angegeben. Zudem sollen sie in der Erklärung
       rund 45 Millionen von Porsche verkaufte Optionen auf VW-Stammaktien
       verschwiegen haben.
       
       ## Unvollständige Auskunft
       
       Härter ließ über seine Verteidigerin mitteilen, dass er den Vorwürfen mit
       Nachdruck entgegentrete. „Alle von dem Kreditgeber erbetenen und für diesen
       erheblichen Auskünfte sind vollständig erteilt worden“, so die Anwältin.
       Zudem sei der Kredit durchgängig ordnungsgemäß bedient worden. „Der
       Kreditgeber selbst hat im Übrigen zu keinem Zeitpunkt den Vorwurf erhoben,
       er sei unvollständig oder gar unzutreffend informiert worden.“ Härter sehe
       dem weiteren Ablauf des Verfahrens mit großer Gelassenheit entgegen.
       
       Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt schon länger wegen des Verdachts
       der Marktmanipulation und der Untreue gegen Porsche-Manager. Bei dem
       Übernahmeversuch von VW durch Porsche hatte es 2008 und 2009 extreme
       Ausschläge des VW-Aktienkurses gegeben – und damit hohe Verluste für viele
       Anleger. Porsche hatte damals auf Kredit Volkswagen-Aktien angehäuft und
       sich zugleich über Optionsgeschäfte Zugriff auf noch mehr VW-Anteile
       gesichert. (Mit Material von dapd)
       
       6 Mar 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Richard Rother
       
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