# taz.de -- 3D-Kiosk auf der Cebit: Einkaufen ohne anzufassen
       
       > Nur mit Handbewegungen Waren als Modell anschauen, auswählen und
       > bestellen? Auf der Cebit werden gestengesteuerte Schaufenster gezeigt.
       
 (IMG) Bild: Das Bild bewegen ohne zu berühren: Ausstellungsstück auf der Cebit.
       
       HANNOVER taz | Wer kennt das nicht: Auf dem Weg in den Urlaub geht der
       Koffer kaputt. Wäre es dann nicht praktisch, sich rasch ein neues Modell zu
       besorgen, das der Händler direkt ins Hotel liefert?
       
       Unter diesem Aspekt erscheint das Interactive Shop Window des Fraunhofer
       Heinrich-Hertz-Instituts (HHI) durchaus sinnvoll: Man steht vor einem
       Schaufenster, wählt mit seinen bloßen Handbewegungen Waren aus einem
       Katalog aus, kann sich diese in verschiedenen Ausführungen anschauen und
       die gewünschte Variante in einen Warenkorb legen.
       
       An der berührungslosen Steuerung arbeiten die Forscher seit mehr als zehn
       Jahren, an dem System, das sie jetzt in Hannover präsentieren, erst über
       ein Jahr. Doch das Ausstellungsstück eignet sich für Otto Normalverbraucher
       nur bedingt, denn wer dringend einen Reisekoffer braucht, wird nicht lange
       warten können.
       
       Doch vermutlich wird es für Verkäufer interessant: Potenzielle Kunden
       können einkaufen auch wenn der Laden geschlossen ist und bekommt zugleich –
       so wie Internethändler heute schon – eine Satistik über welche Produkte der
       potenzielle Kunde wie oft aufruft.
       
       ## Free2C_smart
       
       Um die Bewegungen des Interessenten vor dem Schaufenster einzufangen, kommt
       neben dem Sensor eines anderen Herstellers ein am Institut selbst
       entwickeltes Stereokamerasystem zum Einsatz. Damit kann der Computer die
       Position der Hände exakter erfassen.
       
       Welchen Sensor der Ladenbesitzer verwenden will, hängt letztlich von seiner
       persönlichen Kostenplanung ab. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass
       die Sonne nicht auf den Standort strahlt, da das Licht die Sensoren immens
       stört.
       
       Unter dem Namen Free2C_smart stellt das HHI auf der Messe auch eine
       dreidimensionale Lösung vor; für die es übrigens keiner Brille bedarf. Bei
       diesem Kiosk handelt es sich allerdings nicht um ein Gerät, das
       ausschließlich dem Einkaufen dient. Dies ist nämlich nur ein Aspekt. Den
       Entwicklern schwebt vielmehr die Idee im Kopf herum, die Technik in
       verschiedenen Anwendungsfeldern einzusetzen. Eines davon ist die virtuelle
       Betrachtung von Museumsexponaten, ein anderes Gebiet stellen
       minimalinvasive Operationen in der Chirurgie dar.
       
       Im Kontext der Cebit wirken die beiden Hightech-Präsentationen wie
       aufwendige, kostspielige Spielereien. Doch Technologien, die auf die
       menschliche Gestik abgestimmt sind, werden immer mehr ein Teil des Alltags
       – schon jetzt tun diverse Sensoren ihre Arbeit.
       
       7 Mar 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Frank Magdans
       
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