# taz.de -- Neuer Tablet-Computer vorgestellt: Apple verschärft das iPad
       
       > Nicht „iPad 3“ oder „iPad HD“, schlicht „das neue iPad“ heißt Apples am
       > Mittwoch vorgestelltes Tablet. Es sieht aus wie früher, ist im Inneren
       > aber aufgemotzt.
       
 (IMG) Bild: Das „neue iPad“: Mit besserer Kamera und höherer Pixeldichte.
       
       BERLIN taz | Tim Cook ist nicht Steve Jobs. Das konnte man einmal mehr am
       Mittwoch erleben, als der neue Apple-Chef in San Francisco vor die Presse
       trat, um die mittlerweile dritte iPad-Generation, die schlicht „neues iPad“
       heißt, vorzustellen.
       
       Cook agiert zwar sehr enthusiastisch. Doch dem ehemaligen
       Herstellungsleiter des Computerkonzerns geht mit seinem Südstaatenakzent
       bislang noch jene humorvolle Ironie ab, mit der sein im Oktober
       verstorbener Vorgänger Apples zahllose Superlative mundgerecht verpackte.
       
       Vielleicht muss Cook ja auch einfach noch ein bisschen üben. Jedenfalls
       hatte er einmal mehr Verstärkung mitgebracht, ließ einzelne neue Produkte
       von Managerkollegen wie Marketingboss Phil Schiller und
       Internet-Dienste-Chef Eddy Cue vorstellen.
       
       Dabei gab es einiges zu sehen: Apple hat den Bildschirm seines Tablets auf
       die vierfache Pixeldichte aufgeblasen. Konkret heißt dass, das man einzelne
       Bildpunkte nur noch wahrnimmt, wenn man sehr nah an das iPad herangeht -
       das dürfte insbesondere bei der Lektüre von E-Books vorteilhaft sein.
       
       Im Inneren des Geräts wurde zudem ein schnellerer Hauptprozessor verbaut,
       den Apple "A5X" nennt. Der bietet allerdings vor allem flottere
       Grafikleistung, die auch notwendig ist, um so viele Bildpunkte anzusprechen
       – selbst in FullHD-Fernsehern stecken deutlich weniger. Ebenfalls optimiert
       wurde die Kamera: Apple nahm die Optik aus dem iPhone 4S und pflanzte sie
       dem iPad ein, das nun auch FullHD-Videos und höher auflösende Bilder
       schießen kann.
       
       Von außen sieht das Tablet weiterhin aus wie das iPad 2: Nur wenige Gramm
       Gewicht und wenige Millimeter Dicke hat es aufgrund des besseren
       Bildschirms zugelegt. Wem das aktuelle iPad schon zu schwer ist, wird mit
       dem neuen iPad also keine Erleichterung erfahren.
       
       ## Grundpreis bleibt gleich
       
       Neben dem aufgefrischten Tablet, das am 16. März in den Handel kommen soll
       und in der einfachsten Version (mit 16 Gigabyte und ohne Mobilfunkmodul)
       weiterhin 479 Euro kostet, wurden auch noch einige weitere Produkte
       vorgestellt.
       
       Dazu gehört die Multimediabox Apple TV in ihrer dritten Generation. Neben
       einer überarbeiteten Software beherrscht das 100 Euro teure Gerät nun auch
       FullHD. Ob das in Deutschland hilfreich ist, weil die Filmstudios dafür
       erst passende Inhalte liefern beziehungsweise lizenzieren müssen, blieb
       zunächst unklar.
       
       Uneingeschränkt lauffähig ist dagegen Apples ebenfalls vorgestellte neue
       Software für das iPad. So gibt es künftig die Fotoverwaltung iPhoto auch
       für das Tablet. Sie erlaubt unter anderem das Anlegen von Bildersammlungen
       und einfache Editieren gerade getätigter Aufnahmen. Die Funktionen sind
       semiprofessionell ausgerichtet, dafür kostet die Software, die man bislang
       nur vom Mac kannte, schlanke 3 Euro 99.
       
       Aufgemotzt wurden außerdem das Musikprogramm Garageband, mit dem jetzt vier
       Leute parallel gemeinsam musizieren können, und die Videobearbeitung
       iMovie, die jetzt auch Storyboards kennt. Auch diese Programme kosten knapp
       4 Euro, sind aber alle erst ab der zweiten iPad-Generation (der vom letzten
       Jahr) lauffähig. Dafür kann man sie auch Nutzen, wenn man ein iPhone 4 oder
       4S besitzt, auch dazu sind sie kompatibel.
       
       Nicht vorgestellt wurde dagegen ein "Haptic Feedback"-Bildschirm für das
       iPad, über den in dieser Woche der britische "Guardian" spekulierte. Die
       Science-Fiction-artige Idee: Man fasst diesen Bildschirm an und bekommt
       dann mittels elektrischer Impulse das Gefühl, als berühre man eine
       angeraute Oberfläche. Bislang fühlt sich die Tablet-Nutzung noch an, als
       wische man über eine Glasscheibe.
       
       8 Mar 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ben Schwan
       
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