# taz.de -- Kreuzberg sicherer: Der Kotti wird renoviert
       
       > Ab Mai wird der Kreisverkehr am Kottbusser Tor umgebaut. Er soll sicherer
       > für Fußgänger und Radfahrer werden - schöner wird er wohl nicht.
       
 (IMG) Bild: Mehr Grün für Fußgänger und Radler am Kotti
       
       Den Verkehr am Kottbusser Tor empfinden viele Berliner als chaotisch und
       unübersichtlich. Das soll sich ändern: „Die Planungsphase ist
       abgeschlossen, im Mai beginnen die Bauarbeiten“, sagt eine Mitarbeiterin
       des örtlichen Quartiersmanagements – fünf Jahre nachdem das erste Mal die
       Rede vom Umbau war. An einem Ort, den die Polizei als
       „Verkehrsunfallbrennpunkt“ bezeichnet, sollen Fahrradfahrer und Fußgänger
       nun sicherer unterwegs sein.
       
       Konkret heißt das: Sämtliche Ampeln sollen behindertengerecht erneuert,
       Straßenüberquerungen verkürzt und die Einfahrt der Autos in den
       Kreisverkehr verlangsamt werden. Fahrradfahrer bekommen mit Bordsteinen
       abgegrenzte Wege und unter der Hochbahn 50 weitere Stellplätze. 1,5
       Millionen Euro kostet der Umbau, im Oktober 2013 sollen die Arbeiten
       abgeschlossen sein. Das alles geht aus einer seit Mittwoch vorliegenden
       Maßnahmenbeschreibung des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg vor.
       
       Zuvor hatte es einigen Unmut bei AnwohnerInnen über den geplanten Umbau und
       die Informationen darüber gegeben: Bereits Ende Januar waren die geplanten
       Baumaßnahmen auf einer Veranstaltung des Quartiersmanagements von einem
       Vertreter der mit dem Umbau beauftragten Alliander Stadtlicht GmbH
       vorgestellt worden. „Die Veranstaltung war ein Desaster“, sagt Sandy
       Kaltenborn von der Mieterinitiative Kotti & Co. „Die Firma konnte nur
       technische Pläne zeigen, die kein Mensch verstanden hat.“ Gekommen waren
       über 100 AnwohnerInnen – alle waren mehr als enttäuscht.
       
       Als Reaktion hatte der Bezirk versprochen, einzuspringen und die nun
       vorliegende Beschreibung zu erarbeiten. Weiterreichende Informationen wird
       es wohl nicht geben: „Ein förmliches Verfahren zur Information der Bürger
       ist nicht vorgesehen“, teilte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
       mit. Ohnehin dämpft Bezirksstadtrat Hans Panhoff (Grüne) die Erwartungen an
       den Umbau: „Nicht Verschönerung, sondern Unfallvermeidung steht im
       Vordergrund.“
       
       Während der fahrrad- und fußgängerfreundliche Umbau nun also losgeht, ist
       der Beginn eines weiteren Projekts noch unsicher. Vergangenes Jahr hatte
       Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) seine Idee eines
       „Aufenthaltsbereichs“ für die Trinkerszene unter der Hochbahn vorgestellt.
       „Ab der zweiten Jahreshälfte“ solle der Aufenthaltsbereich inklusive Kiosk,
       Toiletten und Sitzmöglichkeiten eingerichtet werden, sagte Schulz damals.
       „Wir bemühen uns aktuell um Fördergelder“, sagte er nun der taz. Wenn die
       bewilligt würden, könne der Umbau beginnen.
       
       15 Mar 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Moritz Wichmann
       
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