# taz.de -- Wahl des Bundespräsidenten: Twittern doch erlaubt
       
       > Während der Bundesversammlung ist telefonieren verboten, surfen mit dem
       > Smartphone allerdings erlaubt. Trotzdem will man voreilige
       > Twitter-Nachrichten wie bei der Wahl Köhlers nicht nochmal.
       
 (IMG) Bild: Der Plenarsaal im Bundestag wird für die Bundesversammlung vorbereitet. Störsender werden aber wohl keine installiert.
       
       Update 16.03.12 15.40: Eine frühere Fassung dieses Textes basierte auf
       einer Falschmeldung der Nachrichtenagentur dapd. Der Text ist nun durch
       eine korrigierte Fassung ersetzt.
       
       BERLIN dapd | Wenn am Sonntag ein neuer Bundespräsident gewählt wird, will
       mindestens einer der 1.240 Wahlleute aus der Bundesversammlung live
       Nachrichten ins Netz schicken. Martin Delius, Mitglied des Berliner
       Abgeordnetenhauses und einer von zwei Delegierten der Piratenpartei, will
       kurze Botschaften auf seinem Profil bei dem sozialen Netzwerk Twitter
       veröffentlichen.
       
       "Ich gehe davon aus, dass ich aus der Versammlung twittern kann", sagt
       Delius der Nachrichtenagentur dapd. Entgegen einer früheren Darstellung
       erklärte die Bundestagsverwaltung am Freitag, dass dies auch gestattet sei:
       Ein Telefonierverbot, das im Bundestag wie auch in der Bundesversammlung
       gelte, beziehe sich nicht auf die Nutzung des mobilen Internets von
       sogenannten Smartphones.
       
       Delius sagt, die Wahlleute würden am Samstag eingewiesen. Bislang wisse er
       von einem Handyverbot noch nichts. Andere Abgeordnete hätten ihm aber
       gesagt, dass zumindest die Nutzung größerer Geräte wie Laptops oder
       handlicher Tablet-Computer wie iPads unüblich sei.
       
       Wie der Bundestag das Telefonierverbot im Zweifel durchsetzen will, ist
       offen. Der Sprecher der Parlamentsverwaltung sagt, es werde nicht versucht,
       zu verhindern, dass sich Handys mit der Außenwelt verbinden. Entsprechende
       Störsender würden nicht installiert.
       
       Bei der Wahl Horst Köhlers 2009 sorgten zwei Abgeordnete für Aufsehen, weil
       sie noch vor der offiziellen Bekanntgabe die Ergebnisse auf Twitter
       veröffentlichten. Eine von ihnen, Julia Klöckner (CDU), war als
       Schriftführerin an der Wahl beteiligt. Die Äußerungen sorgten für viel
       Unmut. Pirat Delius schreckt das nicht. Er könne mit den öffentlichen
       Nachrichten "verantwortungsbewusst umgehen" und werde sich auf persönliche
       Eindrücke konzentrieren.
       
       Von den 41 Schriftführern im Bundestag, die aller Wahrscheinlichkeit nach
       auch bei der Bundesversammlung im Einsatz sein werden, pflegen ein Dutzend
       eigene Twitter-Auftritte. Darunter ist auch der CDU-Abgeordnete Peter
       Tauber. "Ich habe gerade erfahren, dass ich Schriftführerdienst in der
       Bundesversammlung habe", schrieb er am Mittwoch. "Und nein: ich werde das
       Ergebnis nicht vorab twittern."
       
       16 Mar 2012
       
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