# taz.de -- Siegel schreibt Lied für ESC um: Multimedia, Facebook, uh, no, no
       
       > Das Wort "Facebook" kommt im neuen Siegel-Song für den ESC nun nicht mehr
       > vor. Schade. Hätte er doch „Surfen auf der Datenautobahn“ neu aufgelegt.
       
 (IMG) Bild: Ey, das ist doch keine Werbung, ihr Blödmänner, das ist Ironie. Tssssss.
       
       BERLIN taz | Der Komponist Ralph Siegel hat sein Lied für den Eurovision
       Song Contest geändert. Das Wort „Facebook“ komme in dem neuen
       Wettbewerbsbeitrag von San Marino nun nicht mehr vor. „Innerhalb von einer
       Woche mussten wir alles neu einspielen“, sagte der Produzent.
       
       Die ursprüngliche Version seines Titels [1][„Facebook, uh, oh, oh“] war von
       der veranstaltenden Europäischen Rundfunkunion für den Wettbewerb am 26.
       Mai nicht zugelassen worden, weil der Name des sozialen Netzwerks als
       Werbung erachtet wurde. Die neue Version soll nun in San Marino vorgestellt
       werden. Sängerin Valentina Monetta wird das von Siegel mitkomponierte Lied
       Ende Mai beim ESC im aserbaidschanischen Baku vortragen.
       
       „Ich fand das saulustig und wollte es auf fröhliche Weise satirisch
       behandeln“, sagt Siegel über das Thema seines nicht zugelassenen
       Facebook-Songs. Er habe auf Facebook viele nette Bekanntschaften gemacht,
       „aber auch viel Blödsinn gesehen“. Sein Lied war tatsächlich ziemlich
       lustig, aber vor allem, weil man den alten ESC-Hasen in Bezug auf die
       Verantstaltung bisher wohl für recht spaßfrei hielt. Immerhin nimmt „Mr.
       Grand Prix“ in diesem Jahr bereits zum 20. Mal als Komponist an dem
       Wettbewerb teil.
       
       Offenbar war er im Jahre 1996 in Gedanken ganz woanders, sonst hätte er
       sicherlich eine ganz besondere Perle nicht übersehen und damals schon
       gemerkt, wie schick es ist, sich „Im Email“ zu treffen und „im Internet auf
       einander zu warten“: Die Eurocats sind mit „Surfen Multimedia“ leider nicht
       über den Deutschen Vorentscheid hinaus gekommen, aber ein cooles Retrocover
       hätte dem Grand-Prix-Siegel mindestens so gut gestanden wie
       Facebook-Ironie.
       
       Sein ironischer San-Marino-Beitrag lässt darauf schließen, dass Siegel den
       ESC mittlerweile ebenso wenig ernst nimmt wie einst Guildo Horn mit „Guildo
       hat euch lieb“ (1998) oder Stefan Raab mit „Wadde hadde dudde da“ (2000).
       Seitdem befindet sich zumindest Deutschland in Sachen ESC eher in der
       postironischen Phase.
       
       Siegels größter Erfolg beim ESC ist der Sieg aus der präironischen Phase
       1982: Mit dem von Nicole gesungenen Lied „Ein bisschen Frieden“.
       
       22 Mar 2012
       
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 (DIR) [1] http://www.youtube.com/watch?v=0kQBEzzFRBs
       
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 (DIR) Julia Niemann
       
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