# taz.de -- Regisseur taucht im Marianengraben: James Cameron ganz unten
       
       > „Angst ist eine gute Sache“, meint „Titanic“-Regisseur James Cameron. Er
       > war mit der „Deepsea Challenger“ am tiefsten Punkt der Erde und ist
       > wohlbehalten wieder aufgetaucht.
       
 (IMG) Bild: Viel Platz bietet die Kapsel der „Deepsea Challenger“ nicht.
       
       NEW YORK dpa/afp/dapd | Nach einer Rekordtauchfahrt auf den Grund des
       Marianengrabens ist Regisseur James Cameron am Montag wieder an die
       Meeresoberfläche zurückgekehrt. Schneller als erwartet sei er in nur 70
       Minuten aus knapp elf Kilometern Tiefe aufgetaucht, teilte die National
       Geographic Society mit.
       
       Als erster Mensch war Cameron allein in einem U-Boot in das Challengertief
       im Westpazifik hinuntergetaucht. Dort, rund 500 Kilometer südwestlich der
       Insel Guam, setzte er am Montag 07.52 Uhr Ortszeit (00.52 Uhr MESZ) in
       10.898 Meter Tiefe auf und sammelte stundenlang Daten und Proben und filmte
       die Tiefseewelt, die nach Angaben der Forscher dem Menschen fremder ist als
       die Mondoberfläche.
       
       Vor dem der 57-jährige Kanadier waren nur die Schweizer Tiefseeforscher
       Jacques Piccard und der Amerikaner Don Walsh bis auf knapp elf Kilometer in
       den Marianengraben abgetaucht. Sie verbrachten 1960 etwa 20 Minuten auf dem
       Meeresgrund, konnten jedoch nicht viel sehen, weil ihr U-Boot Sand
       aufgewirbelt hatte.
       
       „Es war ein großer Moment, ihn im Club willkommen zu heißen“, sagte Walsh
       laut National Geographic, als er telefonisch vom Erfolg der Tauchfahrt des
       „Titanic“-Regisseurs unterrichtet wurde. In den Club gebe es nur drei
       Mitglieder - und Piccard sei bereits tot. „Nun sind es nur noch Jim (James
       Cameron) und ich„, sagte Walsh.
       
       ## „Die letzte unerforschte Grenze“
       
       Mit seinem U-Bot, der „Deepsea Challenger“, brauchte Cameron zwei Stunden
       und 36 Minuten, um hinabzutauchen. Das sieben Meter lange U-Boot ist mit
       einem Sediment-Sammler, einem Roboter-Greifarm, einer „Saugpistole“ zum
       Einsammeln von kleinen Tiefseebewohnern, mehrere hochauflösende
       3-D-Kameras, sowie mit diversen Sensoren etwa zur Messung von Temperatur,
       Salzgehalt und Wasserdruck ausgestattet.
       
       Cameron war von 170.000 Tonnen Wasserdruck umgeben. „Die Tiefseegräben sind
       die letzte unerforschte Grenze unseres Planeten“, hatte er vor seiner
       Tauchfahrt erklärt. „Sie bieten Wissenschaftlern ein Forschungsfeld für 100
       Jahre.“ Der Kanadier wusste auch, dass sein Abenteuer nicht ungefährlich
       ist: „Ja, natürlich mache ich mir Sorgen“, sagt er, schließlich wisse
       niemand, was da unten passiere. „Aber Angst ist eine gute Sache, wenn man
       ein Forscher ist“.
       
       Der 57-jährige Cameron gilt als Tiefseefan und war schon Dutzende Male
       einige tausend Meter tief getaucht. Er hatte auch das Wrack der „Bismarck“
       im Nordatlantik besucht und eine Dokumentation über das im Zweiten
       Weltkrieg von der britischen Royal Navy versenkte deutsche Schlachtschiff
       gedreht.
       
       26 Mar 2012
       
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