# taz.de -- Crystal-Meth-Konsum in Deutschland steigt: Auch „Legal-high“-Produkte gefährlich
       
       > Es gibt weniger Rauschgifttote als im Vorjahr – der Missbrauch von
       > Substanzen hingegen steigt weiter. Die Zahl der Crystal-Meth-Konsumenten
       > sogar um 163,7 Prozent.
       
 (IMG) Bild: Ist zwar kein Crystal Meth, sieht aber aus wie welches.
       
       BERLIN taz/dpa | Die Zahl der Menschen, die an den Folgen von Drogenkonsum
       gestorben sind, ist 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent gesunken.
       Das teilten die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Mechthild Dyckmans
       (FDP) und der Präsident des Bundeskriminalamtes Jörg Ziercke mit.
       Haupttodesursache sei vor allem der Gebrauch von Heroin in Verbindung mit
       sonstigen Drogen. Die Zahl der Konsumenten anderer Drogen ist hingegen
       deutlich gestiegen.
       
       Insgesamt 986 Menschen starben letztes Jahr an ihrer Drogensucht – damit
       habe die Zahl der Rauschgifttoten den niedrigsten Stand seit 1988 erreicht.
       Das Durchschnittsalter der Toten stieg zwischen 2002 und 2011 von 32 auf 37
       Jahre an. „Der starke Rückgang ist ein erfreulicher Trend und zeigt, dass
       die bestehenden Hilfs- und Behandlungsangebote erfolgreich sind“, sagt
       Dyckmans. Sie betonte jedoch, dass jeder Mensch, der aufgrund von
       Drogenkonsum sterbe, einer zu viel sei.
       
       Der Polizei fielen im letzten Jahr 21.315 erstauffällige Konsumenten harter
       Drogen auf. Besonders der Missbrauch von Amphetamin und Methamphetamin
       stieg um 19,6 Prozent an – das sind 14.402 Personen im Jahr 2011. Auch nahm
       die Zahl der polizeilich bekannten Konsumenten von kristallinem
       Methamphetamin („Crystal“) zu. Deren Zahl erhöhte sich auf 1.693 Personen,
       was einem Plus von 163,7 Prozent entspricht.
       
       Ziercke warnte vor „Legal high“-Produkten, die als Kräutermischung oder
       Badesalze über das Internet verkauft und teilweise geraucht oder
       „geschnüffelt“ werden. Die Wirkung dieser Substanzen sei nicht abschätzbar.
       
       Afghanistan bleibt das Hauptursprungsland des in Europa und in Deutschland
       gehandelten Heroins. Nach Erhebungen der Vereinten Nationen wuchs die
       Gesamtanbaufläche von Schlafmohn in Afghanistan um 7 Prozent auf 130.000
       Hektar. Hauptanbau- und Produktionsländer von Kokain sind Kolumbien,
       Bolivien und Peru.
       
       Sowohl Ziercke als auch Dyckmans warnten vor dem Cannabis-Konsum. Es handle
       sich dabei keineswegs um eine weiche Droge, da Cannabis in deutlich höherer
       Konzentration als früher auf dem Markt sei. Die Polizei habe 2011 98
       Cannabis-Plantagen im Freien und 619 in Gebäuden registriert.
       
       26 Mar 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Enrico Ippolito
       
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