# taz.de -- Kommentar über den Unfall auf der Bremer Osterwiese: Ein TÜV für den TÜV
> Nach dem Unfall auf der Bremer Osterwiese steht fest: Gerade ältere
> Fahrgeschäfte müssen noch strenger kontrolliert werden.
(IMG) Bild: Bunt, aber regungslos: Nach dem Gondel-Unglück steht der "Commander" still.
Erst die „Krake“, dann der „Commander“: Innerhalb von sechs Monaten sind in
Bremen zwei Fahrgeschäfte verunglückt. Das mag Zufall sein. Allerdings
handelt es sich bei beiden Karussels um in die Jahre gekommene
Konstruktionen – und beim „Commander“ gab es schon einmal einen Unfall.
Das wirft die Frage auf, ob ältere Fahrgeschäfte ausreichend kontrolliert
werden. Alle sechs Jahre müssen sie sich zwar bereits einer Sonderprüfung
unterziehen, die alle technisch machbaren Verfahrensweisen wie Röntgen oder
Ultraschall einschließt. Aber beim „Commander“ ist diese Sonderprüfung erst
im letzten Jahr erfolgt, und trotzdem ist er schon wieder verunglückt.
Sowohl die Ermittlungen des Freimarkt-Unfalls als auch des jüngsten
Unglücks dauern noch an, und solange in beiden Fällen keine Klarheit über
die Ursachen herrscht, will sich der TÜV nicht zu den konkreten Fällen
äußern. Das allerdings wäre vor allem für die Jahrmarkts-Besucher
hilfreich, denn die sind nun, völlig zu Recht, verunsichert.
Die tröstenden Worte der Schausteller, nach denen deutsche Fahrgeschäfte
die sichersten weltweit seien, können daran wenig ändern. Die Ankündigung
von Staatsrat Wolfgang Golaswoski, das Thema „Prüfverfahren“ näher in
Augenschein zu nehmen, ist ein Anfang. Die Prüfbehörden sollten ihr System
auch hinterfragen. Schweigen und Abwarten ist nicht hilfreich.
11 Apr 2012
## AUTOREN
(DIR) Simone Schnase
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